norden la palma’s
mit dem auto entfliehe ich dem bewölkten puerto de naos in den norden la palma’s wo heute die sonne scheint, besuche das malerische san andrés, den charco azul und weitere felsenschwimmbecken und den leuchtturm an der nordostspitze der insel, dem punta cumplida.
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am freitag abend zeigt sich in puerto de naos sogar nochmal kurz die sonne, aber die vorhersage für das wochenende ist für den größten teil der insel schlecht. daher starte ich am samstag mit dem auto erstmal nach osten um zu schauen, ob es auf der anderen seite der insel besser ist. die berge im zentrum liegen auf jeden fall alle noch im dunst. über dem meer ist es aber klarer und im südwesten kann ich sogar hierro sehen.
auf der ostseite der insel erwarten mich tatsächlich ein paar sonnenstrahlen. vom mirador de la concepcíon oberhalb von santa cruz de la palma habe ich noch kurz den blick auf die inselhauptstadt in der sonne. aber von südwesten ziehen schnell wieder wolken auf, die auch den ganzen süden der insel und die berge der cumbre nueva bedecken. etwas südöstlich der insel über dem meer ist dafür la gomera zu sehen.
ich fahre über eine kleine strasse in vielen serpentinen herunter in die stadt und von da gleich weiter nach norden, denn über dem norden der insel ist der himmel blau. am mirador de san juanito werfe ich nochmal einen blick zurück auf den wolkenverhangenen süden (bild oben rechts).
auch wenn es noch etwas regnet, zeigt sich ab dem mirador jardín de las hespérides doch immer mehr die sonne. auch im kleinen ort san andrés an der ostküste der insel mit einer gemütlichen kleinen plaza neben der kirche „san andrés apóstol“, eine der ersten kirchen die die spanischen eroberer schon 1515 auf den kanarischen inseln errichteten.
ich laufe aus dem ort herunter zum meer wo am alten kleinen hafen „la cuevita“ noch ein alter kalksteinofen aus dem frühen 20. jahrhundert steht. von da geht es weiter über einen schönen weg an der küste entlang. auf der kleinen landzunge „punta gorda“ führen grob zusammengezimmerte holzbrücken, die wohl im sturm der vergangenen tage auch nicht ganz unversehrt geblieben sind, zu einer kleinen aussichtsplattform.
im westen sehe ich die brücke nach los sauces, über dem ort ist die grenze des bewölkten süden und des heute sonnigen norden gut zu sehen. sonst ist es meist umgekehrt und der norden ist eigentlich bekannt für schlechteres wetter. aber bei der augenblicklichen wetterlage ist alles etwas anders. ich laufe weiter bis zu charco azul, schönen natürlichen schwimmbecken im fels die regelmäßig von der brandung mit meerwasser gefüllt werden.
ich laufe zurück, mache nochmal einen kleinen abstecher auf den punta gorda und auf die plaza von san andrés, bevor ich weiter nach norden zum puerto espindola fahre.
von dort geht es wieder zurück zur hauptstraße, von der ich nach einem kurzen stück wieder in eine nebenstraße durch bananenplantagen zur nordostspitze der insel abbiege. auf dem weg liegt der puerto de talavera, eine sehr schöne kleine halbinsel mit felsen und landekran und am ende der leuchtturm am punta cumplida.
von da aus ist es dann nur noch ein kleines stück bis zu den felsenschwimmbädern von la fajana, die allerdings auch aktuell gesperrt sind. aber es ist ohnehin schon spät und so fahre ich zurück zur hauptstraße und weiter nach barlovento und von dort weiter rund um den norden der insel der, je weiter ich nach westen komme, wieder zunehmend unter wolken liegt.
die straße führt dabei über endlose serpentinen nördlich an den bergen la palma ’s entlang. ab einer gewissen höhe fahre ich quasi durch wolken während es auch langsam dunkel wird. über puntagorda im nordwesten geht es dann zurück nach süden und am abend bin ich wieder in puerto de naos.
am sonntag kommt die sonne dann endlich am vormittag auch nach puerto de naos, wenn auch nur für zwei stunden bis sich der himmel wieder zuzieht und immer nur für kurze zeit die sonne durchlässt. trotzdem bleibe ich heute hier, beobachte einen paraglider bei der landung, geniesse die brandung und die café’s und beginne daniel suarez BIOS, ein thriller im jahr 2045, in dem das zeitalter der technik und der informationstechnologie schon geschichte ist und die „biologische“ moderne angebrochen ist, in der algen und pilze autogehäuse bauen, die städte nachts von leuchtbäumen erleuchtet werden und mittels CRISPR-technik die dna von eizellen manipuliert wird um designer-babys zu schaffen.
Gute Entscheidung, per Auto der Sonne nach, ein paar Stunden eingefangen.