climbing table mountain
und wieder in cape town, für die letzte woche in afrika. high-life in der ashanti lodge und zu fuß auf den table mountain bis zum sonnenuntergang. …
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am donnerstag mittag startet verspätet meine letzte längere busfahrt mit translux nach cape town. nach mossel bay geht es gleich etwas mehr ins landesinnere und entlang der wein route nach cape town.
am abend komme ich dann in der ashanti lodge an und es es schon ein wenig wie nach hause kommen. diesmal sind relativ viele deutsche hier, so wie jürgen aus meinem zimmer, der mit seinem rad hier ist und am sonntag an der cape argus tour teilnehmen will. 35.000 teilnehmerInnen werden dort erwartet und grosse teile der stadt werden dafür abgesperrt. oder jo und hannes, die die letzten zwei wochen in jeffreys bay surfen waren und sich jetzt hier mit drei freunden aus deutschland treffen um cape town zu erkunden und später weiter nach malawi fliegen.
am freitag morgen lese ich beim englischen frühstück auf der terasse mit blick auf den table mountain zum ersten mal eine zeitung, sehr spannend, hätte ich früher schon mal machen sollen 🙂
mbeki hat erklärt, dass die strompreise steigen werden, aber südafrika bleibe weiterhin aber eines der länder mit günstigsten preisen für elektrizität in der welt, was gerade für die armen sehr wichtig sei.
zwei seiten weiter folgt ein bericht darüber, dass die südafrikanische atomindustrie einen der greenpeace-gründer, patrick moore eingeladen hat, der hier seine position vertrat, nur die kombination erneuerbarer energien mit atomenergie könne die energieversorgung in zukunft sichern.
nur eine kleinere meldung ist die, dass bei einem studentenprotest an der durban mangosuthu university of technology 125 studentinnen bei protesten gegen die exmatrikulation von drei mitgliedern des student council, mangelhafte busverbindungen und kürzungen in der lehre festgenommen wurden. vorher hatte die polizei gummigeschosse eingesetzt. drei demonstrantInnen mussten ins krankenhaus, einer von ihnen mit lebensgefährlichen verletzungen an der wirbelsäule, weil ein gummigeschoss ihn in den nacken traf. ein hintergrund der proteste ist auch, das bei den letzten wahlen des student council die inkatha freedom party (IFP) youth brigade won 9 of 12 sitze bekam.
da ich heute auf den table mountain will, ist noch eine kleine meldung interessant, dass die sicherheit um den table mountain durch den einsatz eines hubschraubers gestiegen sei. fünf festnahmen von dieben die touristen bestohlen haben, habe es im letzten monat gegeben. dabei starb einer von ihnen während der festnahme an dehydration während seine beinverletzung behandelt wurde. der himmel ist klar heute, strahlende sonne über dem table mountain und nach dem frühstück mache ich mich gleich auf den weg.
blick auf den table mountain von der ashanti lodge
der weg über die weltevreden strasse zur kloof street ist auch schon vertraut, aber als ich dort ein foto machen will muss ich feststellen, das der kamera akku leer ist. auf keinen fall will ich auf den table mountain ohne fotos zu machen, also zurück zum ashanti und eine halbe stunde aufladen. danach geht es aber dann wirklich los und ich lasse mich von der kloof street mit einem minibus zur talstation der tabel moutain seilbahn bringen.
aber ich will nicht mit der seilbahn hoch, ich will hochklettern. es gibt verschiedene wege hinauf, empfohlen wird der platteklip gorge ich bin aber unentschlossen. der platteklip gorge führt nördlich um den berg nach oben, eher die uninteressantere seite. spannender scheint mir der india-venster, der südlich um den berg geht. bei dem soll es aber schwieriger sein den weg zu finden und auch beim klettern ist er nur für erfahrene empfohlen und am besten mit mehreren und mit guide.
von der seilbahnstation laufe ich erstmal bis zum upper contour path, was mir noch alle möglichkeiten offen hält. hier ist der weg zwar anstrengend, gerade in der mittagssonne, aber nicht schwierig. am lower upper contour path muss ich mich dann entscheiden.
ich denke mir, das ich mich hinterher doch nur ärgern würde, nicht den interessanteren weg genommen zu haben und starte den india-venster auch der ist am anfang noch leicht zu bewältigen, wenn es auch schon öfter mal nötig ist, kleinere stücke zu klettern. vor allem ist es anstrengend, aber dafür ist die aussicht herausragend.
nach längerer zeit kommt mir zum einzigsten mal auf dieser strecke ein mensch entgegen. er kommt vom gipfel und hat auch keinerlei ausrüstung dabei. also werde ich auch so hinaufkommen, denke ich mir.
so schaffe ich gut die hälfte des weges und dann wird es immer steiler. eigentlich geht der fels des table mountain hier fast senkrecht nach unten, aber es gibt immer wieder absätze, über die man weiter hoch kommt. aber es ist auch wirklich nicht immer einfach, den weg zu finden. er ist ein wenig mit gelben zeichen auf dem fels und mit steinhaufen gekennzeichnet und wenn ich im sand fussabdrücke sehe, weiss ich auch dass ich noch auf dem weg bin. aber ich komme an eine stelle, an der die senkrecht zu erkletternden felsen deutlich höher werden als ich selbst und mit dem rucksack auf dem rücken geht es gar nicht. ich versuche ihn auf höhere absätze zu stellen und hinterherzuklettern.
aber an dieser stelle bin ich unsicher, ob ich nicht besser umkehren soll. zumal ich gar nicht sicher bin, ob der wer nach oben hier der richtige ist, ich probiere nochmal die anderen möglichkeiten aber die führen nicht weiter. schliesslich überwinde ich den kritischen punkt, bin mir aber auch sehr sicher, dass ich hier nicht wieder zurück will.
aber es wir auch besser und bis zu einer höhe von etwas 150 metern unter der bergstation der seilbahn geht es jetzt auch ganz gut. von hier aus kann ich auch fotos machen, die man nur machen kann wenn man diesen weg wählt.
danach folgt nochmal ein etwas schwierigeres kletterstück, dann geht es auf die südseite des gipfels und nach einiger zeit komme ich wieder zu den normalen wegen. nach vier stunden aufstieg bin ich erstmal ziemlich fertig, besorge mir eine flasche wasser und ruhe mich aus.
danach erkunde ich dann die tafel, die flache ebene auf dem gipfel auf der man ohne große probleme überall herumlaufen und in alle richtungen schauen kann und wo die wege mit kleinen mauern und geländern geschützt sind.
ich verbringe einige zeit hier oben und freue mich, heute bei diesem klaren wetter hier aufgestiegen zu sein. von osten ziehen nämlich schon wieder wolken über die berge.
schließlich erlebe ich noch einen grandiosen sonnenuntergang vom table mountain, bevor ich mit der letzten gondel mit der seilbahn im dunkeln zurück in die stadt fahre.