nach süden
das kap der guten hoffnung, der süd-westlichste punkt afrikas wo die schiffe früher guter hoffnung sein mussten, es sicher zu umfahren, ist gar nicht der südlichste punkt. das südkap, auch wenn das hier nicht so genannt wird, ist cape agulhas.
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am dienstag miete ich für die letzten zwei tage ein auto. wie angekündigt ist es regnerisch am vormittag, aber am nachmittag soll es wieder sonnig werden.
beim frühstück lese ich in der cape times, dass der cape high court entschieden hat, dass die bewohnerInnen von joe slovo die siedlung innerhalb eines jahres verlassen müssen. „Cape Judge President John Hlophe said, that the residents had a constitutional right to adequate housing. But he stressed that they did not have a right to a locality of their choice.“
und die häuser in delft wären auch besser als ihre jetzigen häuser und später könnten sie in neue häuser in langa zurückkehren. mzwanele zulu, ein sprecher des „Joe Slovo Task Teams“ wertet das als Kriegerklärung.
nach dem frühstück starte ich mit dem auto über die N2 nach süden und in langa, dort wo die joe slovo siedlung liegt, fahre ich kurz ab von der autobahn.
später, weiter im osten hinter dem flughafen in khayelitsha sehen die „informellen siedlungen“ noch schlimmer aus.
diese siedlungen ziehen sich noch ca. 20 kilometer weiter bis nach somerset west über das ganze flachland zwischen den bergen am kap der guten hoffnung und den groenland bergen. die ich auf der N2 über den sir lowry’s pass überquere.
immer noch regent es und der himmel ist grau, aber in der hoffung auf die sonne am nachmittag fahre ich weiter. in caledon verlasse ich die N2 und fahre weiter auf der R326 oberhalb der kleinriviersberge und der bredasdorpberge nach bredasdorp.
von hier geht es noch 30 kilometer nach süden, dann habe ich nach 250 kilometern von cape town den südlichsten ort afrikas erreicht: cape agulhas. leider ist es immer noch bedeckt und der leuchtturm am cape präsentiert sich recht düster.
vom leuchtturm sind es noch etwa 1000 meter über einen schlamm-und-schotter weg bis zum wirklich südlichsten punkt, wo sich nach der definition der international hydrograpic organisation indischer ozean und atlantik treffen, entlang des 20. östlichen längengrades bis zur antarktis.
ich laufe den weg lieber am meer entlang zu fuss, trotz des nasskalten nordseewetters.
blick nach süden von der position 34° 49′ 58“ Süd 20° Ost
auf dem rückweg zum leuchtturm folgt dann ein kräftiger schauer, so dass ich mich am auto, völlig durchnässt, erstmal umziehe und dann im cafe im leuchtturm kaffee mit warmen apfelkuchen essen. alles mal wieder ganz schön holländisch hier.
ich bleibe noch einige zeit an diesem besonderen ort, gehe über steile treppen und leitern auf die spitze des leuchtturmes und so gegen halb fünf kommt dann tatsächlich noch die angekündigte sonne.
blick vom leuchtturm auf den südlichsten punkt
auf der rückfahrt mache ich noch kurz halt im südlichsten hafen afrikas, in struis bay.
später fahre ich dann über die R326 zurück über eine sehr schöne strecke entland unterhalb der kleinriviersberge nach hermanus.
nun ist es aber schon relativ spät und im dunklen fahre ich dann dir küstenstrasse der false bay, die R310 entlang, mit den lichtern des townships mitchell’s plain und des sozialen wohnungsbauprojektes cape flats auf der rechten und stränden auf der linken seite.
über muizenberg komme ich schließlich nach simonstown wo ich die nacht im simonstown backpacker verbringe.
am mittwoch morgen ist der himmel wieder zugezogen und bei leichtem regen frühstücke ich am hafen zum letzten mal mit dem typischen english breakfast.
danach besuche erstnal die pinguin-kolonie am boulders beach. es gibt hier einen strand, an dem man auch mit den pinguinen baden kann und mitten zwischen ihnen herumlaufen.
später laufe ich zum boulders beach informationszentrum un sehe dort, das die meisten einfach vom großen parkplatz direkt hierher laufen, wo sie die pinguine nur von holzplattformen wie im zoo sehen können und ich nur zufällig dirket am coolen pinguin-strand gelandet bin.
weiter geht es nach süd-westen zum kap der guten hoffnung. zu erst fahre ich zum cape point, einem ca. 250 meter hohen, beeindruckenden felsen auf dem ein leuchtturm steht, der allerdings 1911 ausser betrieb genommen wurde. zwar strahlte der 1860 erbaute leuchtturm 67 kilometer weit aufs meer, aber bei schlechtem wetter war er oft in den wolken verborgen. daher wurde 1911 ein neuer leuchtturm, nur 87 meter über dem meeresspiegel gebaut.
das eigentliche kap der guten hoffnung ist aber nicht dieser felsen sondern ein kleinerer felsen der den süd-westlichsten punkt afrikas (18° 28′ 26“ Ost 34° 21′ 25“ Süd) bildet. er schließt sich nach einem traumhaften strand im östlich dem cape point an (auf dem bild oben links im hintergrund).
auch hier kann man wieder super in den felsen herumklettern und für die weniger kletterbegeisterten gibt es wege mit stufen im felsen und teilweise holzplanken wege.
nachdem ich einige stunden am cape point und am cape of good hope verbacht habe und die sonne, die diesmal schon früher am nachmittag wieder herauskam, schon wieder relativ tief steht mache mich auf den weg zurück. aber auf der strasse halten einige grosse affen den verkehr auf. ich steige aus um fotos zu machen und währenddessen schleicht sich ein affe an mein auto. dummerweise habe ich die türe nicht richtig zu gemacht und schon ist er hineingesprungen und hat meinen orangensaft in der hand. ich schaffe es zwar, ihn wieder aus dem auto zu vertreiben, aber den saft bin ich los.
in der abend sonne fahre ich die küstenstrasse entlang, richtung kapstadt und am chapmans peak geht die sonne dann unter.
am abend unternehme ich nicht mehr viel, schließlich startet mein flug zurück nach deutschland morgen früh um 8 uhr.
heute dann hoffentlich gut zu Hause angekommen?
Freue mich über einen Anruf.
Inge