August 1

athen

die ersten drei tage in athen, zweimal um die akropolis, ruinen, altstadt, … ein kleiner berg, spaziergang in exárchia, mit der metro nach piräus, mit der strassenbahn an den strand, das neue akropolis museeum und nette kneipen in gázi …

_MG_6690

zu viel zeit am computer um die bilder in den text zu bauen. daher alle bilder aus athen hier:

bilder aus athen bei flickr > >

am sonntag fliege ich über thessaloniki nach athen. zum pella inn hotel komme ich gerade noch rechtzeitig für den sonnenuntergang auf der dachterasse (6579 …). später ziehe ich nochmal los richtung thisio, einem kneipenviertel westlich der akropolis. massen von tavernen enlang dem „ärcheologischen boulevard“ der hier um die antike agora führt. auf den grünflächen sitzen auf felsen und ruinen mit bier- und weiflaschen die, denen die tavernen zu teuer, zu voll oder zu touristisch sind. eigentlich wollte ich auch weiter nach gázi, einem alternativeren stadteil. aber da ich keinen stadtplan mitgenommen habe, finde ich den weg nicht und laufe stattdessen fast bis zum haupteingang der akropolis, wie ich später feststellte. trotzdem insgesamt ein schöner abendspaziergang am ersten tag in athen.

am montag führt mein weg mich einmal rund um die akropolis. zuerst laufe ich wieder zum monastiraki platz, wo ich schon auf dem weg vom flughafen zum hotel aus der metro gekommen bin. jetzt laufe ich weiter in die pláka, die altstadt nördlich unterhalb der akropolis. schon nach einigen schritten stosse ich auf das erste ärcheologische gelände der bibliothek des hadrians. säulen, eine wand und viele steine (6598 …).

durch den touristischen teil der stadt fährt eine kleine bimmelbahn, die mir noch öfter begegnet. auch auf de weg zum römischen forum zwei straßen weiter mit dem turm des windes. immerhin ein bauwerk und eine wetterwarte aus dem 2. jahrhundert unserer zeitrechnung (6612).

von hier laufe ich ein wenig den akropolis hügel hinauf in den kleinen stadtteil anafiotika, der so heisst, weil sich hier menschen von der kykladeninsel anafi angesiedelt haben. ein hübsches kleines viertel mit schönen gassen, häusern und tavernen.

über eine treppe gehe ich wieder hinunter in die pláka (6618), vorbei an der mitrópolis kirche, die ich nicht so besonders spannend finde und dann durch die fußgängerzone zum syntagma platz. ich überquere den platz, auf dem es gerade weder kundgebungen, demonstrationen noch andere politische aktionen gibt (6636).

gegenüber dem platz ist gerade wachablösung vor dem parlament. hier gäbe es aus meiner sicht auf jeden fall noch sparpotential für den griechischen staat. dem „unbekannten soldaten“ vor dessen mahmmal die wachen im aufmaschieren ist damit auf jeden fall wenig gedient. auch wenn die griechische variante des stechschritts nicht so zackig rüberkommt wie der deutsche, oder auch der der palastwachen in bangkok, sondern fast tänzerisch verspielt wie die stiefel mit kleinem bommel. nach der wachablösung muss ein soldat in schlichter carmouflage unifom ihnen erstmal den schweiss von der stirn wischen bevor die touris sich mit den wachen fotografieren dürfen (6618 …).

vorbei am parlament gehe ich quer durch den nationalgarten zum panathenäischen stadion. ein ort, an dem schon in der antike sportliche wettkämpfe stattfanden. es entstand ca. 130 jahre vor unserer zeitrechung und wurde ca. 140 nach unserer zeitrechung vollständig mit marmor ausgestattet. damals wie heute fanden 50. bis 60.000 menschen platz in dem stadion. im mittelalter verfiel es und die marmorblöcke wurden zum bau von häusern in der stadt genutzt. im 19. jahrhunder wurde es dann in der alten form rekonstruiert und wurde für die ersten olympischen spiele der neuzeit 1896 genutzt. es ist auf jeden fall ziemlich beeindruckend, durch dieses riesige stadion zu laufen, vom man von den oberen rängen auch einen schönen blick auf die stadt hat (6645 …).

von panathenäischen stadion laufe ich wieder durch den nationalgarten zum tempel des zeuss, bzw. den säulen und steinquader, die davon überig sind, und weiter zurück in die altstadt östlich der akropolis (6658 …).

die ganze südseite der akropolis ist wieder ein archäologisches gelände u.a. mit dem theater des dionysos und dem odeon des herodes attikus. im odeon finden auch heute noch aufführungen statt. durch die ruienen führt der weg höher auf den akropolis-felsen und endet am historischen eingang der akropolis (6664 …).

das propyläem, eine große treppe mit einer art von tor am ende, eingerahmt von zwei kleinen tempeln war in der antike der eingang zu den tempeln oben auf dem felsen und auch heute betritt man die ruinen auf diesem weg (6675 …)

im zentrum des felsens steht das charakteristische phanteneon, gerade eingerahmt von zahlreichen gerüsten und baukränen. aussen an den mauern die den felsen umrahmen hat man zu allen seiten wieder einen super blick auf die stadt (6678 …)

nachdem ich einige zeit auf dem felsen verbracht habe, verlasse ich die akropolis nach westen und geniesse nochmal blick vom areopag, einem kleinen felsen neben der akropolis, wo im altertum das höchste gericht athens tagte. heute ziehen vor allem am abend viele auf den kargen felsen vom dem man sicher auch einen super blick auf den sonnenuntergang hat (6701).

von hier laufe ich weiter auf die hügel westlich der akropolis, den musenhügel und den nymphenhügel. einige in den fels gehauenen höhle auf dem musenhügel sind als das „gefängnis des sokrates“ ausgewiesen. man konnte sich die von menschenhand geschaffenen höhlen nicht so recht erklären und fand so einen aussagekräftigen namen. im II weltkrieg wurden hier schätze aus der akropolis und dem nationalmuseeum vor den nazis vertseckt (6707 …).

vom musenhügel geht es über die pnyx zur sternwarte auf dem nymphenhügel. die pnyx war der ort der antiken athener „volksversammlung“. auch wenn es nur die „freien bürger“ und nicht die sklaven waren, die hier die erste demokratie praktizierten, doch ein recht wichtiger ort für die geschichte der menschheit, dem man das vor ort nicht ansieht und der auch touristisch nicht so attraktiv zu sein scheint, wie das „heiligtum“ auf dem felsen gegenüber (6714 …).

von der sternwarte vorbei laufe ich vorbei an der kleinen kirche agia marina hinunter nach thisio. diesmal finde ich die kneipenstrasse, die odós iraklidón, auf der sich die tavernen der „archäologischen boulevard“ fortsetzen. alte strassenbahnschienen zeugen in der engen strasse von der ersten athener strassenbahn. je weiter nach westen ich komme, desto ruhiger wird die strasse. an einer kreuzung wurden unter der strasse ruinen gefunden, so dass der teil abgesperrt ist und die autos sich daran vorbeischlängeln müssen. am ende der strasse ist das kulturzentrum melina, wo aber gerade nichts los ist (6720 …).

durch eine metrounterführung komme ich nach gázi, einen etwas alternativeren stadtteil, was gleich sich gleich mit plakaten und graffity bemerkbar macht. in einem alten gaswerk, in dem bis 1934 gas produziert wurde, ist hier technópolis, die stadt der künste entstanden. einer der alten gasbehälter beherbergt jetzt die radiostation athina 98,4 (6733 …).

rund um die metrostation keramikós westlich von technópolis finden sich dann eine reihe etwas netter kneipen die offensichtlich auch von vielen jungen griechen besucht werden und teilweise. vor dem café soho eindeutige werbeplakate für ein schwules festival auf mykonos, aber erst ende april (6747 …).

am dienstag wollte ich eigentlich früher aufbrechen um auf dem lykavittós, einem kleinen berg im nordosten der innenstadt die sonne noch im rücken zu haben. aber weil ich am montagabend zu lange auf der dachterasse meines hotels gesessen habe, verschlafe ich und komme erst am frühen mittag mit der metro ins kolonáki-viertel. ich laufe die ersten 100 höhenmeter bis zur talstation der standseilbahn, die mich dann durch einen tunnel im felsen auf den 277 meter hohen gipfel bringt, auf dem neben zwei großen restaurants eine kleine kapelle steht und von dem ich trotz dem hohen sonnenstand noch einen superblick auf die stadt bis ans meer habe (6760 …).

herunter vom lykavittós nehme ich den fußweg und komme im westen des berges durch das noblere kolonáki-viertel in das exárchia viertel. der alternativere aber auch etwas heruntergekommene stadtteil beginnt wieder da, die wände mit plakaten und graffitys gefüllt sind (6773 …).

es ist auch ein studentisch geprägtes viertel. an der strasse des 28. oktober ist neben dem nationalmuseeum das politechnio, eine art technischer universität. hier wurde im herbst 1973 der aufstand der studierenden von der junta blutig niedergeschlagen. 1974 wurde im demokratischen griechenland dann ein gesetz erlassen, das es polizei und militär verbietet die gelände der universitäten zu betreten (6787).

vom politechnio laufe ich zum omónia-platz und fahre mit der metro in die hafenstadt piräus, lasse mir schon mal die im internet gebuchten fährtickets ausstellen und schau mich ein wenig im fährhafen um, von dem ich freitag zu den kykladen aufbrechen werde. für die fahrt nach naxos, ios und santorini habe ich tickets für die blue star delos gebucht. das schwesterschiff blue star paros liegt gerade im hafen. es ist noch etwas mehr schiff mit großem deck und vielen fenstern, im gegensatz zu den etwas schnelleren katamaranen der hellenic seaway in denen man sich aber vermutlich mehr wie in einem flugzeug fühlt (6790 …).

ich fahre zurück mit der metro bis nach thisio und laufe wieder über den „archäölogischen boulevard“ um die akropolis herum bis zum neuen akropolis museeum auf der südseite (6795 …).

das akropolis museeum zeigt vor allem die skulpturen und reliefs der akropolis. viele wurden auch aus den ruinen ausgebaut um sie besser zu konservieren und dann hier im museeum „begehbar“ zu machen. nachdem man einen großen saal mit skulpturen hinter sich hat, fährt man mit rolltreppen in die oberste etage. das museum übernimmt den grundriss der akropolis und ordnet hier die reliefs und skulpturen, die früher dern oberen rand über den säule ausfüllten, ebenso an. dazwischen bewegt man sich auf einem gläsernen fussboden, durch den man die menschen im unteren stockwerk sehen kann. das ganze gebäude steht selbst auf säulen über antiken ruienen (6800).

vom museeum laufe ich dann weiter um die akropolis herum und nochmal in das kleine anafiotika viertel. der touristische rummel, der den rest der altstadt prägt, scheint hier weit weg zu sein und mal kann sich tatsächlich wie in einem kleinen dorf auf der kykladeninsel anafi fühlen. und am höchsten punkt oberhalb des viertel hat man wieder einen sehr schönen blick auf die innenstadt. ich mag diese ruhigeren aussichtspunkte der metropolen (6802 …).

unterhalb von anafiotika esse ich in einer taverne am oberen ende der mnisikléous und laufe durch die pláka zurück zum pella inn, womit ich die akropolis zum zweiten mal, diesmal gegen den uhrzeigersinn umrundet habe 😉

auf der dachterasse unter der akropolis lässt es sich auf jede fall angenehmer am computer sitzen als zuhause oder gar an den schrottigen internet-pc’s in den hostels die es auch hier gibt. das netbook war auf jeden fall eine kluge anschaffung 😉

am mittwoch starte ich wieder richtung plákam vorbei an den zahlreichen flomarktläden rund um das hotel auf der ermou (6830)

dann laufe ich in die altstadt zu vréttos museeum, einem kleinen museeum für moderne kunst in der pláka, aber leider macht es den ganzen august sommerferien )-: (6831)

von dort zieht es mich noch einmal nach anafiotika, dieser nette stadteil mit dem kleinen ruhigen aussichtspunkt ist in der sonne noch netter (6833 …).

von hier laufe ich zum syntagma platz und fahre mit der strassenbahn ans meer. das erinnert mich ein wenig an melbourne wo die stadt auch etwas ab vom meer und hafen liegt und die strassenbahn an den strand fährt. ich fahre mit der linie 5 bis zur endstation nach voula. der vorort ist aber wenig attraktiv und der strandclub kostet 4,40 euro eintritt. so fahre ich direkt am meer entlang zurück bis zum aghiou kosna, einem kleinen strand einigen hallen und sportanlagen, vielleicht von den olympischen spielen 2004 (6860).

ich laufe ein wenig am meer entlang ins wasser gebauten stufen und wenig menschen an der aghiou alexandros. hier schwimme ich erstmal im meer und geniesse sonne, wasser und frische luft (6864 …).

später fahre ich mit der strassenbahn zurück zur ersten station am meer, edem. hier ist es schon wieder städtisch oberhalb des strandes. am ufer, wie so oft, eine 6spurige strasse. aber auch die strassenbahn fährt hier direkt am meer entlang weiter bis nach piräus (6878 …).

ich laufe noch ein stück am meer entlang bis zur riesigen marina flisvos und nehme von dort nochmal die strassenbahn bis zum stadion des friedens und der freundschaft in piräus und fahre von dort mit der metro zurück in die stadt nach gázi (6882 …).

am keramikós in gázi läuft coole rockmusik und es gibt sofas zum abhängen. hier ist der richtige ort, um die bilder von heute zu sichten und die ersten drei tage in athen zu beschreiben 😉 (6905).



thomas molck

Veröffentlicht1. August 2012 von xthomas in Kategorie "gr athen

4 COMMENTS :

  1. By thomas (Beitrag Autor) on

    von resentiments merkt man nix. von der krise auch nicht. metropoliten live like anywhere, nur wärmer 😉

    im grunde alles easy. smog fand ich auch nicht so schlimme, wobei ich jetzt auf den kykladen schon merke, dass die luft hier besser ist 😉

    Antworten
  2. By xpatrick (Beitrag Autor) on

    Ahoi, einen wunderschönen, entspannten, erholsamen Urlaub wünsche ich Dir:) Die Fotos sind toll!

    Antworten
  3. By dan (Beitrag Autor) on

    und? wie ist es in Athen? alles easy? englisch? dreckig? der ssmog wi alle sagen? Wie sind die griechen in der Hauptstadt? gbts resentiments? wie fühlt sich Athen an im Vergleich zu deinen anderen besuchten Städten?

    Antworten
  4. By Jochen (Beitrag Autor) on

    Gazi fand ich auch ziemlich lebendig und interessant….LG Jochen

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

What is 10 + 5 ?
Please leave these two fields as-is:
IMPORTANT! To be able to proceed, you need to solve the following simple math (so we know that you are a human) :-)