paleochora
in paleochora fahre ich mit dem fahrrad durch den ort mit den beiden stränden im westen und im osten, zum hafen und zur venezianischen festung, dem kastro selino. und ich fahre ein stück die straße nach voutas hinaus, weil sie sich günstig nach westen den berg hoch schlängelt und so einen guten ausblick auf paleochora mit der sonne im rücken bietet.
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den ganzen freitag verbringe ich mit der fahrt von heraklion nach paleochora, insgesamt 5 stunden mit dem bus, incl. umsteigen in chania. von heraklion fährt der bus ein gutes stück der nordküste kretas entlang über rethymno nach chania, wo meine griechenlandreise in 10 tagen enden wird. chania geht es dann über die berge an die südküste.
so komme ich am frühen abend in paleochora in luxeriösen aris hotel an. immerhin mit knapp 100 euro für die nacht eines der teuersten hotels, die ich mir bisher in meinem leben privat geleistet habe. aber es liegt an diesem kleinen schönen strand im südosten paleochoras, der mir 2013 am besten gefallen hat und viele optionen gab es hier ohnehin nicht mehr, als ich gebucht habe. das hotel nennt sich „art hotel“ und tatsächlich sind die zimmer, die gänge und der garten mit schönen kleinen kunstobjekten versehen, die mitglieder der familie die das hotel betreibt gestalten.
dann ein kleiner schock, das netzteil meines netbooks hat die reise in den gepäckräumen der busse nicht überlebt. nachdem ich 2014 vermutlich in rethymno das originalnetzteil vergessen habe, hatte ich nur mit mühe im elektronikfachhandel ein neues gefunden. doch davon war der stecker schon etwas verbogen und funktionierte nur noch, wenn man ihn nicht viel bewegte, wenn er ans netbook angeschlossen war. aber ich hatte gehofft. er schafft es noch bis zum ende der reise. aber jetzt ist er endgültig abgebrochen. und ohne netbook kein auswahl von bildern am abend. nicht ganz unwichtig wenn man jeden tag ein paar hundert mal auf den auslöser drückt. und kein gemütliches schreiben von blogbeiträgen beim ouzo in der taverne.
also suche ich nach lösungen. in rhodos und heraklion, wo es vermutlich noch mehr einschlägige läden gegeben hätte, hatte ich die idee schon verworfen weil es mit unwahrscheinlich erschien, hier den richtigen anschluss zu finden, wenn es schon in düsseldorf so schwierig war. jetzt also in paleochora. in einem haushaltswaren- und elektroladen finde ich einen passenden stecker mit usb anschluss. nicht ganz das richtig, aber ich kaufe ihn und dazu eine lüsterklemme und einen entsprechenden schraubendreher mit der idee, daraus zusammen mit meinem netzteil einen passenden anschluss zu basteln. später finde ich in einem anderen laden noch ein universalnetzteil mit passendem stecker, allerdings auch nur mit usb-orientierten 5 volt. ich brauch aber eigentlich 19 V. am ende passt aber der kleine anschlussstecker dieses universalnetzteils auch an das netzteil, das ich dabei habe und so gelingt es erstaunlicherweise, das problem sogar in paleochora zu lösen. und sogar ohne abenteuerliche verbindungen mit lüsterklemmen 😉
am samstag leihe ich mir dann nach dem ausgiebigen guten frühstück im hotel ein fahrrad und fahre ein wenig durch den ort und dann zum hafen, der wie 2013 etwas verlassen und leer wirkt. eine sehr große anlage mit sehr wenigen schiffen.
vom hafen fahre ich dann auf die ruienen der kleinen venezianischen burg, dem kastro selino. nochmal historische steine schön über dem meer gelegen, wenn auch diesmal nur 600 bis 700 jahre alt. antike oder gar bronzezeitliche siedlungen gab es hier nicht, weil der ort zu der zeit noch unter dem meeresspiegel lag. erst ein großes erdbeben hob weite teile der westseite kretas aus dem meer.
ich trage das rad die treppe auf der nordseite des kastro herunter und bin wieder im zentrum der ortes, von wo aus es weiter zum strand an der westseite geht.
dann fahre ich die straße nach norden weiter. nach einem kurzen stück geht es rechts hinauf in einen neueren teil paleochoras und auf die straße nach voutas, die ich hinauffahre, weil sie eine schönen ausblick von westen auf paleochora verspricht.
ich fahre bis die straße zur insel hin wieder bergab geht. ich laufe ein wenig abseits der straße und suche einen weg, auf einen der gipfel nördlich von paleochora, hinter denen ich mich jetzt befinde. aber ich finde keinen richtigen weg, überall ist dürres gestrüpp durch das man ohne lange hose und feste schuhe nicht laufen kann, ohne die beine zu verletzen. daher rolle ich den weg wieder zurück nach paleochora.
oberhalb der stadt laufe ich nochmal kurz zu einer kleinen weiss-blauen kapelle und fahre dann zur hauptstraße die von norden in den ort führt. am straßenrand eines der vielen denkmäler für die im widerstand gegen die besatzung kretas durch die deutschen 1941 gefallenen. am kiesstrand im osten und am anleger vorbei geht es dann zum ende zu ‚meinem‘ kleinen strand im südosten, für ein angenehmes kühlendes bad im meer im letzten sonnenschein des tages.
zum abschluss noch ein schlecht mit irfanview zusammengesetztes panoramabild des blicks vom kastro auf die stadt. mit photoshop wird das zuhause noch besser 😉
ach sieht auch so verdammt beneidenswert aus 😉