März 3

„salto de agua“ im barranco de arure

die sonne schafft noch nicht so richtig den durchbruch, so schaffe ich es mehr zu lesen und am sonntag mache ich dann doch eine wanderung zum „salto de agua“ im barranco de arure.

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la calera in einer kurzen sonnenperiode am sonntag 😉

alle bilder von la calera, el guro, barranco de arure und salto de aqua bei flickr >>

auch am samstag bleibt der himmel bedeckt und ich habe keine große lust auf weitere touren. zumal ich mir gestern abend als es schon relativ kalt war einen leichten schnupfen geholt habe. also erhole ich mich lieber auf der promenade von la playa.

hier lese ich „Das Kapital sind wir“ zuende. timo daum zitiert darin aus dem maschinenfragment karl marx in den grundrissen zur kritik der politischen ökonomie:

Sobald die Arbeit in unmittelbarer Form aufgehört hat, die große Quelle des Reichtums zu sein, hört und muss aufhören die Arbeitszeit sein Maß zu sein und daher der Tauschwert (das Maß) des Gebrauchswerts

(Karl Marx: Grundrisse, MEW Bd. 42, S. 601)

diesen zeitpunkt sieht er mit dem digitalen kapitalismus als gekommen, denn quelle des reichtums sei jetzt nicht mehr die arbeit sondern der „general intellect“ das allgemein gesellschaftlich entwickelte wissen, das nun aber monopolistisch angeeignet und einer proprietären „Vermarktung as a service“ (Timo Daum: Das Kapital sind wir. Hamburg 2017. S. 224) unterzogen würde. verwertet würde dabei auch die gesamte aktivität der user, die auf den plattformen des digitalen kapitalismus erst den inhalt erzeugen:

Ob ich einen Beitrag schreibe oder nur lese oder ihn like oder verlinke – immer entstehen Inhalte und neue Verknüpfungen von Daten, die die Plattform bei ihren Werbekunden zu Geld machen kann.

(ebenda, S. 126)

so sieht er die user als das „das eigentliche Proletariat in den digitalen Fabriken des Plattform-Kapitalismus“ (ebenda, S. 229), die als „Prosumer“ sowohl die inhalte produzieren als auch konsumieren.

dabei basiere dieses neue akkumulationsmodell auf permanenter – oft disruptiver – innovation, aus der nunmehr der profit geschöpft werde.

zusammenfassend schreibt er:

Der Digitale Kapitalismus ist da, und seine Ära hat gerade erst begonnen. Sein zentrales Paradigma ist nicht mehr die Produktion und der Verkauf von Waren und Dienstleistungen, sondern die Organisation von Daten und Informationen, die Orchestrierung des Zugangs zu Wissen, und die Kapitalisierung derselben.

(ebenda, S. 234)

am abend gibt es dann wieder live musik in der gomera lounge: das gomera fusion projekt mit musikern aus der umgebung, u.a. juan mesa (timple und gesang), torsten de paz (percussion) und fauri (piano). hier spielen an verschiedenen abenden einige musiker immer wieder und man merkt ihnen an, das diese musik ein teil ihres lebens ist.

am sonntag soll es wieder mehr sonne geben. die nase hat sich auch beruhig und so mache ich mich in der sonne auf den weg wieder hinauf nach la calera wo an der busstation heute auch ein kleiner markt ist mit allerlei hippie-utensilien – schmuck, natur-kosmetik, bunte kleidung.

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ich bummele weiter durch den ort um noch ein paar fotos in strahlender sonne zu machen, aber leider ziehen doch wieder dunkle wolken über das tal.

ich mache mich trotzdem auf den weg nach el guro, weiter oben im tal sehe ich auch noch sonne durch die lücken in den wolken auf die berghänge scheinen.

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ich laufe noch einen ort weiter als el guro bis casa de la seda und mache mich von dort auf den weg zum barranco de arure, durch den man etwa 2 kilometer in einem dschungelartig bewachsenen bachbett hinaufwandern kann bis zum „salto de agua“, einem etwa 30 meter hohen von felsen umrandeten wasserfall, von dem aus es nicht mehr weiter geht.

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auf dem rückweg laufe ich dann durch das dorf el guro, mit vielen kleinen individuell gestalteten häusern. leider ist die sonne jetzt schon zu weit im westen und schafft es nicht mehr bis nach el guro.

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in der gomera lounge spielt am abend dann die banda casa maria parranda gomera. die casa maria ist eine einfache bar und hotel direkt am strand von la playa, aktuell aber geschlossen und verlassen. hier wird auch immer noch jeden abend zum sonnenuntergang getrommelt und so ist die casa maria immer noch eine institution im valle gran rey.

die banda spielt auch wieder guantanamera und commandante che guevara, also passt auch die politische richtung 😉



thomas molck

Veröffentlicht3. März 2019 von xthomas in Kategorie "es la gomera

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