wechselhafte tage auf el hierro
auch die verbleibenden tage auf der insel sind durchwachsen. an einem tag fahre ich nach tamaduste im norden, einen tag bleibe ich in la restinga weil es überall sonst auf der insel bewölkt ist, dann ein schöner tag auf den bergen und im golftal und am letzten tag regnet es bis zum frühen nachmittag in la restinga aber danach gibt es noch etwas sonne an der cala de tacorón.
alle bilder vom osten und norden el hierros 2024 bei flickr >>
auch sonntag ziehen wieder viele wolken über die insel, aber ganz im norden in tamaduste scheint der himmel klar zu sein. so mache ich mich auf den weg mit kurzen stops in el pinar, dem mirador de las playas, dem parque eólico und valvedere.
der parque eólico sichert die energieversorgung der insel. fünf große windräder erzeugen strom mit dem auch wasser aus einem resevoir am puerto de la estaca in ein reservoir oberhalb von valvedere gepumpt wird und in zeiten ohne ausreichend wind treibt das nach unten fliessende wasser eine turbine an.
an der sekundarschule in valvedere wird auf einem wandbild die bedeutung von bildung für die chancengleichheit beschrieben und am ortsausgang richtung hafen und flughafen mache ich nochmal halt an der begehbaren skulptur homenaje a la bajada.
von hier aus sind es dann nur noch ein paar minuten vorbei am flughafen nach tamaduste mit der schönen geschützten badelandschaft.
aber baden kann ich auch noch später, erstmal mache ich mich auf den weg zu einer kleinen wanderung in die lavalandschaft, dir mir schon im letzten jahr gut gefallen hat.
aber leider zieht sich hier der himmel auf halben weg wieder zu, am roque de las gaviotas, der kleinen vogelinsel auf einem lavaturm vor der küste, schaffe ich es nur nach einer halbstündigen pause noch ein foto mit sonnenlicht aus einer kurzen wolkenlücke zu machen. danach ist es mit dann in tamaduste auch zu kühl zum baden.
da die prognose für montag wieder wolken über dem größten teil der insel vorhersagt, bleibe ich den tag in la restinga, wo dann doch den ganzen tag die sonne scheint wie wohl an den meisten tagen. ich wohne ja direkt am strand, der hier im geschützen hafen liegt. ein stück weiter liegt el vivero, ein kleiner teich im lavaboden in dem sich fische tummel und an dem ich mit meinem polarisationsfilter verschiedene perspektiven darstellen kann. beim weiteren spaziergang um den hafen erkunde ich, dass die zelte auf der mole die mir schon aufgefallen waren, wohl tatsächlich zur versorgung von geflüchteten durch das rote kreuz aufgestellt sind. gerade sind sie aber verlassen.
später schwimme ich dann nochmal von strand vor meiner wohnung quer durch den hafen und zurück. unter mir sehe ich machmal die taucher*innen, die hier tauchen lernen.
am dienstag gibt es dann eine vorsichtige wetterprognose, dass es im golftal im norden der insel sonnig sein könnte und so mache ich mich auf den weg. im osten am mirador de las playas stehen noch dichte wolken, aber auf dem nisdafe plateau ist es schon etwas freundlicher und am mirador jiname ist es dann tatsächlich sonnig mit tollem ausblick in das golftal, wo etwas tiefer aber auch noch wolken „in den bergen“ hängen.
mit der sonne optimistisch gestimmt mache ich mich nochmal auf den weg über die schotterpiste auf den gipfel des höchsten berges, den pico malpaso, aber da hänge ich erstmal wieder in den wolken. nach einiger zeit klart es aber etwas auf so das ich hier zumindestens wieder in der sonne über den wolken bin.
ich fahre zurück, mache nochmal einen kurzen abstecher zum mirador de llanía von dem ich aber auch nur auf wolken von oben schaue und fahre weiter bis zum von césar manrique gestalteten mirador de la peña, von wo aus das ganze golftal mit der nordküste el hierros mir wieder zu füßen liegt.
von hier aus fahre ich herunter zur küste und durch den tunnel ins golftal nach las puntas mit dem berühmten hotel punta grande, dem „kleinsten hotel der welt“ auf einer vom meer umspülten landzunge und mit politischen transparenten gegen eine mafiöse politik der „bananenrepublik el hierro“.
ich fahre einmal durch das golftal mit seinen bananenplantagen bis zum charco azul, einer der schönsten badestellen der insel wo ich nochmal ausgiebig in den felsbecken bade und mich sonne und schließlich bei sonnenuntergang wieder über die berge zurück nach la restinga fahre.
insgesamt war das wohl der beste tag in der aktuellen wetterlage auf el hierro mit bergen, aussichtspunkten und baden in den felsen am meer. dem folgt am mittwoch leider der ungemütlichste tag, an dem es selbst in la restinga aus dichten wolken erstmal bis zum nachmittag regnet. zudem fällt auch das internet aus und später habe ich bis zu meiner abfahrt von la restinga auch keinen mobilfunkempfang mehr. erst am späten nachmittag kommt die sonne wieder heraus und bis zum sonnenuntergang fahre ich zum abschied von el hierro nochmal für zwei stunden zum sonnen und baden an die cala de tacorón.
am donnerstag es dann wieder quer über die insel zum flughafen, wo ich das auto abgebe und mit dem bus zurück nach valvedere fahre, das wieder mal im dunst liegt. nach einem cappucino in einer netten bar in der nähe der busstation geht es dann mit dem bus herunter zum puerto de estaca von wo aus ich mit der armas fähre „Volcan de Tirajana“ in zweieinhalb stunden nach teneriffa fahre und das wolkenverhangene el hierro hinter mir lasse.