ibiza
ein kurzer urlaub auf ibiza nach einer stressigen zeit bei der arbeit an der fachhochschule düsseldorf.
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um 8 uhr bin ich morgens gelandet und mit den ibiza bussen zum schon von zuhause gebuchten hotel victoria gefahren. das hotel ist ganz ok. die frühstücks- und abendessen buffets sind nicht ganz so vielfältig wie zum beispiel im hotel sol gorriones vor drei monaten und mein zimmer hat keine so tolle aussicht. aber da ich mich hier nicht viel aufgehalten habe war es ganz ok. und das mit dem essen hat auch den vorteil, dass ich mich beim essen mehr zurückhalten konnte, was mir bei buffets sonst eher schwerfällt.
donnerstag bin ich dann gleich losgezogen und habe die umgebung hier in talamanca erkundet. das hotel liegt ziemlich am ende des ortes, weiter nord-östlich beginnen gleich kleine felsen. nach süd-westen zieht sich recht lange der strand hin. über den gesamten weg nach eivissa (ibiza stadt) zieht sich ein weg direkt am strand entlang, am anfang unterhalb dem hotel simband noch aus stein, später aus holz. eine schöne strecke, die ich in den letzten tagen recht oft gelaufen bin. am südlichen ende des strandes muss man nämlich nur die halbinsel bei botafoch überqueren und gelangt zu einer fähre direkt ins zentrum von eivissa.
dieser weg mit der fähre ist sehr viel netter als die fahrt mit dem bus und die fähre ist mit 1,75 euro auch nur 65 cent teuerer. also bin ich donnerstag nachmittag dann mit der fähre in die stadt gefahren. eivissa hat mir sehr gut gefallen. eine stadt am meer, ständig kommen und fahren fähren sowohl aus den umliegenden orten, von formentera, den anderen balearen und vom spanischen festland. in der ‚unterstadt’ gibt es sehr viele touristisch orientierte geschäfte. oberhalb dessen erhebt sich die ‚oberstadt’ und ganz oben eine burg und katedrale. rundherum viele weithin sichtbare mauern. in die oberstadt und zur burg gelangt man sowohl durch das große portal als auch durch verschiedene gänge die durch die mauern hindurch führen. am ende eines solchen ganges soll auch eine schwule cruising area sein. mittags was da allerdings nicht viel los.
am donnerstag abend wollte ich dann zu einem ‚sunset cafe’ nach sant antonic fahren. ich fragte also den busfahrer im bus von talamanca nach eivisssa, wo ich umsteigen müsse in den bus nach sant antonio. er sagte was von ‚la ultima’ also ging ich davon aus, dass ich an der endstation umsteigen müsse. so fuhr ich mit dem bus immer weiter bis ich merkte, das da etwas nicht stimmen kann und musste feststellen, dass der fahrer mich falsch verstanden hatte und ich viel zu weit gefahren war. der bus fuhr eine runde und etwa eine halbe stunde später kam ich dann doch zu der zentralen busstation an der avenida isidoro macabich. mittlerweile war es allerdings schon zehn uhr und die sonne war bereits untergegangen. der bus richtung sant antonic stand gerade noch da und ich sprang kurz vor der abfahrt hinein. aber der fahrer meinte, ich müsse am ticket schalte ein ticket kaufen. also ging ich zum ticket schalter und der bus fuhr weg. der ticket schalter hatte aber gerade schon geschlossen. beim nächsten bus um 22.30 uhr gäbe es dann fahrkarten beim fahrer.
mir wurde das alles zu spät und so blieb ich doch in eivissa und erkundete die ‚schwule scene’ um die calle de la virgen und dalt villa. die calle de la virgen – so wird sie auf der ibizagay internetseite bezeichnet und auch im ibigay flyer der tourist information, heisst allerdings auf den strassenschildern ‚carrer dela mare de déu’. aber gefunden habe ich sie dann doch. und natürlich ist es nett durch eine strasse zu gehen, in der in den strassencafes überall schwule sitzen. aber erwartungsgemäß gab es da nix alternatives. dafür trägt der gay mainstream hier bereits zur touristischen aufwertung bei, wenn es auf der ibiza-spotlight webseite heisst „In den kleinen Bars in der Calle de la Virgen (übersetzt: Jungfrauengasse!) trifft sich die Gay- und Transvestitenszene der Insel, hier gibt’s auch die abgefahrensten Läden mit Sado-Maso-, Goa- und Hippiemode.“ und für die diversen hippieläden und –märkte auf der insel gilt im prinzip dasselbe, einfach eine besondere touristische attraktion, die sich der hippie-geschichte ibizas bedient wenngleich sie mit ihr nicht besonders viel zu tun hat.
am abend bin ich dann um 1 uhr mit der letzten fähre zurück nach talamanca gefahren und den weg am strand entlang gelaufen. im kleinen talamanca beach club am strand mit einladenden sesseln mit meerblick haben ich noch für einen cappucino halt gemacht und ein wenig geschrieben.
am freitag bin ich dann mit bussen nach ses salinas, der südlichsten bucht ibizas gefahren. ein strand mit verschiedenen beach clubs die den strand mit musik beschallen, der ort zum chill out nach der party in den großen clubs der insel. ich wanderte an der felsigen küste entlang um den punta de portes herum zum schwulen strand an der platia de es cavallet. auch hier erkunde ich die ‚crusing area’ in den büschen und dünen hinter dem strand. doch auch hier ist nur wenig los, wenngleich einzelne männer auftauchen, allerdings weit entfernt von allem, wofür ich interesse entwickeln könnte.
am freitag abend hat es dann geklappt. mit etwas mehr planung bin ich nach einem frühen abendessen schon um 20.25 uhr an der avenida isidoro macabich, kaufe mit ein ticket am schalter und sitze um 20.30 im buch nach sant antonic. dort gibt es am freitag zwar keinen spektakulären sonnenuntergang, aber ich setze mich trotzdem ins coastline cafe weil hier die angenehmste musik läuft und schreibe ein wenig bei einem cappucino in der dämmerung und einer karaffe sangria später. der club bietet neben der musik ein programm mit tänzerinnen und einem jongleur. später, als ich auf dem weg zum discobus zuück zu hafen laufe sehe ich auch bei anderen ‚sunset clubs’ solche auftritte. mit dem discobus komme ich schließlich so zeitig zurück nach eivissa, dass ich noch die fähre um 1 uhr nach talamanca bekomme.
samstag habe ich mir dann einen 50 ccm motorroller geliehen. sehr netter service, im hotel ausgesucht, dann kommt eine frau von der vermietungsfirma und fährt mich zum laden mitten in eivissa. die insel mit dem motorroller zu erkunden ist schon eine sehr eigene erfahrung …
erstmal musste ich mich an das ungewohnte fahrzeug gewöhnen und nach dem ersten ausschalten des motors sprang er natürlich promt nicht mehr an. es klappte dann aber mit dem kickstarter und damit ging es den ganzen tag lang. so machte ich eine kleine rundfahrt um den norden der insel, zunächst nach santa eulària, den drittgrößten ort der insel und schon etwas netter als san antonic nach meinem flüchtigen eindruck am freitag abend. dann weiter die nordostspitze der insel nach cala sant vincent, einem kleinen badeort mit drei bis vier hotels direkt am strand. von hier aus weiter über etliche serpentinen zur wirklichen nordost spitze zum punta grossa. die ganze zeit gab es dabei immer wieder grandiose aussichten auf felsen, meer und kleine buchten. der motorroller verbindet dabei die unabhängigkeit des fahrrades, überall halten zu können mit der eines autos weitere strecken zurückzulegen. und es ist natürlich bei 31 grad im schatten auch sehr viel angenehmer draussen zu sein als in einem überhitzten kleinwagen.
von cala sant vincent ging es dann weiter nach portinatx im nordern der insel. auch ein netter kleiner ort mit einigen hotels und kleinen netten stränden. richtig gut gefallen hat mir aber der strand cala xarraca etwas südlich von portinax. ein strand direkt unter felsen auf denen man auch klettern kann. am stran gibt es eine kleine bar sowie tretbooten und liegestühlen zum mieten. vor dem strand gibt es in der bucht kleine felsinseln zu denen man schwimmen kann. hier blieb ich auf einen cappucino und ein bad im meer um dann wieder die 30 km zurück nach eivissa zu fahren.
auf der rückfahrt begann mir das motorroller fahren dann immer mehr spass zu machen, langsam lernte ich auch nicht in jeder kurve zu bremsen sondern mich mehr in die kurven zu legen und habe dann länger überlegt, ob ich den roller nicht bis zum nächsten morgen behalten soll. das war mir dann aber doch zu stressig, denn ich hätte ihn schon vor 9 uhr zurückgeben müssen und um 12 uhr das hotelzimmer räumen müssen.
so hatte ich am abend noch zeit für eine letzte fahrt mit der fähre von eivissa nach talamanca und für einen langen spaziergang in der bucht von talamanca am abend. eigentlich wollte ich mich ein einen der strandclubs setzen und dort mit dem powerbook schreiben. also trank ich im talamanca beach club einen cappucino, weil der so gemütliche sessel mit meerblick hat. aber die atmosphere um 22 uhr war eine andere als zwei tage vorher um 1.30 uhr. viel betrieb von leuten die abendessen, hektik, keine nette musik und ausserdem saß ich direkt im kalten wind.
und dann war ich auch nicht so sicher ob es hier gut ankommt, wenn man mit einem laptop arbeitet. ich merke, dass ich zum schreiben für unterwegs etwas kleineres brauche. vielleicht ist ja das mininotebook das ich gerade bei ebay ersteigert habe das richtige.
ich habe mich dann später im hotel an den pool gesetzt, mir einen halben liter sangria bestellt und dort geschrieben. allerdings wurde ich doch immer müder und die sangria hat das sicher nicht verzögert. als die hotelbar schluss machte probierte ich noch etwas auf dem zimmer weiter zu schreiben aber schließlich gab ich auf.
am letzten morgen bin ich dann noch mal auf die felsen nordöstlich von talamanca und habe den excellenten ausblick auf eivissa genossen und in einer kleinen bar am felsigen meer etwas getrunken und im meer geschwommen.
alles in allem ein erlebnissreicher reizvoller kurz urlaub, mit dem gefühl, hier noch öfter herkomen zu wollen. im allgemeinen ein gutes gefühl am ende eines urlaubs