lissabon
nach meinem kurzen nordseetörn bei wechselhaften wetter lande ich am sonntag mittag in lissabon. ich nutze die ersten tage um zu fuss, mit der strassenbahn, der metro, dem aufzug und der gondel die stadt zu erkunden. lissabon ist eine aussergewöhnlich schöne stadt. sie wurde auf hügeln erbaut, daher geht es haufig hoch und runter. es gibt an einigen strassen standseilbahnen und einen aufzug, ähnlich wie in neapel, aber die stadt ist offener und heller.
bilder von lissabon bei flickr >>
leider funktioniert die tastatur meines jornada nicht mehr richtig. so bin ich zum tippen auf die kostenlosen computer im hostel angewiesen und daher gibt es mehr bilder nur in der zooomr sammlung lissabon (später einzelne bilder eingefügt).
das lib´on hostel ist auch der erste ort, den ich vom flughafen schnell und unkompliziert mit dem aerobus zu den cais do sodré erreiche. das lisb´on hostel liegt günstig unterhalb des szene-viertels barrio alto mit herausragendem blick auf den tejo von der terasse und direkt aus meinem zimmer „amália“ (bilder 3815, 3991).
danach zieht es mich wieder zum wasser, zurück zu den cais do sodré, einer großen umsteigestation zwischen bussen, strassenbahnen, metro und fähren über den fluss tejo. an der station und den lagerhäusern der alten docks, die nun eher restaurants beherbergen, zieht sich ein fahrradweg entlang (bilder 3766, 3767).
ich laufe nach osten, über eine baustelle am ministerio da marinha (3777) zum praça do comércio, einem sehr großen, zum tejo hin offenen platz unterhalb der unterstadt, baixa. gleich östlich des platzes liegt die nächste fähr- und metrostation terreira do praço (3784, 3789).
von dort geht es weiter am tejo entlang unterhalb des stadtteils alfama, der auf einem hügel östlich des castelo liegt (3792, 3795). ich laufe bis zur estacão santa apolonia, von wo aus am freitag mein zug nach madrid startet (3799).
von hier aus laufe ich hoch in das alfama viertel und treffe auf eine reihe von strassenbahnen, die nicht weiterkommen weil ein auto auf den schienen parkt.
so warten alle auf eine lösung, ein paar männer versuchen, dass auto zur seite zu heben, dann kommt die polizei und am ende kommt der fahrer und macht den weg frei (3803, 3809, 3811).
und so fahre ich zum erstem mal mit der 28 quer durch alfama hinab nach baixa wo diese bahn vorzeitig endet. eine andere bringt mich zurück zu den cais do sodré.
später laufe ich noch hoch in das kneipenviertel barri alto, das sowohl mein reiseführer als auch schwule und andere webseiten als alternatives und (schwulen-)szene-viertel beschreiben. für mich wirk es ein wenig wie die düsseldorfer altstadt, aber da gibt es ja auch kneipen mit etwas alternativem touch.
am montag, nach dem sonnigen früstück auf der terasse, fahre ich wieder mit der 28, diesmal direkt vom barrio alto erst den hügel hinunter nach baixa und dann wieder herauf nach alfama bis zum largo da garça (3832). von da geht es weiter zum miradouro da senhora do monte, einem ruhigen aussichtspunkt mit über die ganze innenstadt (3837).
gärtner bewässern hier die grünanlagen über in den boden fest eingebaute leitungen, ein alter mann unterhält sich mit einem jüngeren mit hund, sonst passiert hier nicht viel. aber es ist schön einfach so über der stadt zu sitzen und blicke und gedanken ziehen zu lassen.
über steile gassen und treppen (3841, 3843) laufe ich hinunter zur avenida alminante reis und fahre mit der metro hinaus zum parque das narçõnes im osten der stadt.
die metrostation gare oriente wurde hier zur weltausstellung 1998 gebaut und ist eine kunstgalerie auf den kacheln der wände (3847, 3852, 3857, 3861, 3970).
über der metrostation liegt der futuristische bahnhof oriente, über den auch alle fernzüge in die europäischen metropolen im osten portugals fahren. der ganze stadtteil wurde in den 80er und 90er jahren neu gebaut und wie die weltausstellung am thema „Ozeane, ein Erbe für die Zukunft“ orientiert, mit hochhäusern in der form eines schiffes und vielen attraktionen am wasser (3868, 3871).
da heute das wetter eher „heiter bis wolkig“ ist, passt es gut, das oceanário zu besuchen, ein in ein hafenbecken gebauter quader mit einem sehr grossen becken in der mitte mit vielen fischen und verschiedenen klimatischen zonen von der arktis mit pinguienen bis zum tropischen regenwald in den vier ecken (3875, 3897, 3904, 3932).
danach fahre ich unter bedeckten himmel mit der gondelbahn am gelände der weltausstellung entlang und laufe dann weiter bis zur vasco da gama brücke, die sich hier 17,2 km über den tejo zieht (3945, 3955, 3956, 3964).
auf der rückfahrt steige ich an der station olivais noch einmal aus, da mir die kachelbilder von nuno de siqueira in dieser station besonders gefallen (3971). die rote metrolinie wurde auch zur weltausstellung eröffnet und alle stationen wurden von verschiedenen künstler_innen gestaltet.
ich fahre bis zur station são sebastião und verlaufe mich beim verlassen der station erst einmal im riesigen kaufhaus corte ingles. dann finde ich aber den weg zum grossen parque eduardo vii, der sich nördlich über der innenstadt erhebt und über dem eine riesige portugiesische flagge weht (4086).
ich esse etwa in der bar linha d´aqua an einem kleinen teich am nördlichen ende des parque eduardo vii (4080) und schlendere dann durch den park hinunter zum grossen kreisverkehr am praça marques de pombal, von wo aus ich mit der metro zunächst nach baixa fahre.
mein reiseführer empfiehlt das kulturzentrum chapitô und auf dem stadtplan liegt es nur wenige hundert meter von der metro station baixa. aber auf dem stadtplan sieht man die höhenmeter nicht. trotzdem schaffe ich es noch über steile treppen und gassen, die fast bis zum castelo führen, aber das kulturzentrum bietet gerade nur ein gehobenes restaurant (3985).
so laufe ich noch etwas weiter ins alfama viertel und trinke ein glas wein am miradouro da santa luzia. hier gefällt es mir gut in der typischen strassenbar an einem kleinen kiosk mit blick auf den abendlichen tejo und die in alfama in den hügel gebaute stadt (3986). auch praktisch, dass die 28 hier entlangfährt (3988) und mich gemütlich wieder zurück zum barrio alto bringt.
am dienstag wieder strahlender sonnenschein auf der terasse des lisb´on hostel (3991). auch wenn heute wieder wolken aufziehen sollen, weshalb ich eigentlich geplant hatte, kunstmuseen zu besuchen. da der leicht bewölkte himmel aber immer wieder die sonne durchläßt, entschließe ich mich spontan, wieder mit der 28 vom praço luis de camões in chiado (3997, 3998, 3999) durch baixa (4006) zum largo de santa luzia zu fahren (4010).
von dort laufe ich dann weiter hoch zum castelo. es macht spass, dort in den burgruinen herumzulaufen, türme zu besteigen und ärcheologische ausgrabungen eine küche aus dem 7. jahrhundert zu besichtigen. und überall bieten sich tolle aussichten auf die stadt (4020, 4021, 4023, 4028, 4029, 4033).
nach der ausgiebigen tour laufe ich durch die altstadt unterhalb des castelo hinunter nach baixa (4054, 4055, 4056) und weiter zum aufzug santa justo (4058, 4062) mit dem ich hinauf nach chiado fahre. auch von dort bieten sich wieder tolle blicke auf die stadt (4063, 4064).
wieder herunter führt der weg durch die metrostation baixa-chiado, wo man vom eingang in chiado ca. 100m tief über rolltreppen zur metro gelangt (4067).
ich fahre wieder zur station são sebastião um das centro de arte moderna josé de azeredo perdigãs zu besuchen. in einer interessanten ausstellung mit werken von joão penalva geht es um text und bild, die der künstler in unterschiedlicher weise verknüpft. in „arcade“ aus dem jahr 2000 zum beispiel mit vielen magenta eingefärbten schwarz-weiss-bildern und darunter angeordneten handschriftlichen texten auf zwei langen weissen wänden. so dass man wie in einer arkade durch die bilder laufen kann (4074, 4075). in der permanenten ausstellung und im garten finde ich noch viele weitere spannende bilder und skulpturen (4076).
in der frühen abendsonne laufe ich nochmal durch den parque eduardo vii (4086) und fahre dann mit der metro zurück zur station baixa-chiado, wo ich über die rolltreppen schnell in der oberstadt bin zu einem netten imbiss in der flower power bar und einem ruhigen abend später auf der terasse des lisb´on hostel.
auf jeden fall war es eine gute entscheidung, nochmal zwei wochen in den süden zu fliegen. hier gewinne ich mal wieder etwas abstand zum arbeitsalltag und auch insgesamt geht es mir besser, unterwegs auf den strassen der portugiesischen metropole.
hallo, schön zu lesen, wie Du die ersten Tage in Lissabon verbracht hast.Und wieder viele schöne Fotos.Laß es Dir weiter gut gehn.
Inge
Sehr schön! weiterhin viel spass!