August 18

likos bucht bei loutro und die küste nördlich der weissen berge

am sonntag breche ich auf in die likos bucht im süden kretas. zu nikos small paradise ohne so genau zu wissen, wie lange ich dort bleiben will. am ende ist es fast eine woche mit interessanten wanderungen in einer schlucht und an der südküste entlang, viel entspannung, schwimmen, …

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mehr bilder vom weg von chania nach likos bei flickr > >

die busfahrt von chania nach hora skafion führt in zwei stunden entspannt über das gebirge im westen von kreta, von der nordseite zuerst weit über 1000m hoch und dann im süden über steile serpentinen wieder herunter (8132 …).

hora sfakion ist ein schöner kleiner ort an der südküste und endpunkt der fährline nach loutro und weiter nach aghia roumeli, soughia und paleochora. die 15.30 uhr fähre ist gerade weg und so habe ich etwas zeit mich umzusehen (8151 …). in loutro soll es nur eine zeitung in einem cafe geben, also decke ich mich noch etwas mit lesestoff ein, um nach zwei wochen mal wieder zu erfahren, was in der welt so passiert. in hora sfakion gibt es noch eine gewisse auswahl deutscher zeitungen, mit meinem bus wurden die exemplare für die masse geliefert (8149).

leider fällt mein rucksack beim zeitungskaufen unglücklich auf den boden, und der skylightfilter meiner kamera zerbricht (8154). einen neuen werde ich hier in südkreta kaum bekommen, also muss ich jetzt etwas vorsichtiger mit der kamera arbeiten.

um 16.50 bringt mich die fähre neptune dann in 20 minuten entlang der felsküste nach loutro (8160 …). dort werde ich dann mit einem kleinen motorboot in die likos bucht gefahren und beziehe mein zimmer am meer für die nächsten tage. wie lange ich hier bleibe weiss ich noch nicht so genau und manolis ist da auch ganz locker. wir werden sehen … ich schaue mich noch etwas rund um nikos small paradise herum um und springe nochmal ins meer bevor die sonne untergeht (9175…).

am abend sitzen alle entspannt auf der terasse am meer, essen und trinken und man kommt schnell ins gespräch. eine ältere lehrerin aus paris verbringt gleich den ganzen sommer hier und gibt mir auch gleich tips, wer den accesspoint betreibt, der auch hier noch schwach zu empfangen ist 😉

von likos über livaniana, aradhena, die aradhena schlucht und den mármara strand zurück nach likos

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am montag laufe ich von likos aus zuerst den berg hinauf nach livaniana. von der schotterstrasse gibt es immer wieder auch schöne ausblicke auf die likos bucht und den benachbarten mármara strand (8201 …). tillmann, ein aussteiger aus deutschland betreibt hier eine kleine hippie-taverne in der ich erstmal pause mache und die umfangreichen gästebücher durchstöbere (8220).

durch den kleinen ort hindurch laufe ich weiter richtung aradhena schlucht, dem ziel meiner heutigen wanderung. von hier oben kann man die schlucht schon gut erkennen (8227 …), aber ich will erstmal weiter hinauf und nehme einen fusspfad der direkt den nächsten berg hinauf führt (8232 …). am hang bewege ich mich nun erstmal etwas weg von der schlucht und geniesse die aussicht auf die schlucht und das meer. die likos bucht mit der schotterstrasse die sich dort hinunter schlängelt und nikos small paradise wird ein immer kleinerer fleck in der küstenlandschaft. im norden tauchen die berge auf, die hier in der mitte der insel auf mehr als 2000 m ansteigen (8252 …).

nun ist es nicht mehr weit, bis ich wieder an der aradhena schlucht bin (8262, …). eine brücke führt hier in 100 m über die schlucht zur in den 50er jahren verlassenen stadt aradhena (8278 …). quer durch die geisterstadt führt der weg zum abstieg in die schlucht, auf einem alten pfad der in serpentinen auf der westseite der schlucht hinunter und auf der anderen seite wieder hinauf führt (8281 …).

unten in der schlucht geht es dann über 5,5 km etwa 580 m hinunter zum mármara strand führt (8285 …). ich laufe nun wieder unter der brücke her und an einer besonders kritischen stelle wo es früher nur über seile und leitern weiterging (8306 …) gibt es nun eine „umgehung“ über einen pfad der über treppen wieder etwas höher und dann wieder hinunter führt. ich probiere natürlich beides aus um alles gesehen zu haben 😉

kurz nach dieser stelle komme ich zur ersten abzweigung aus der schlucht nach livaniana (8346). zum größten teil verläuft der weg in der schlucht auf kies oder roter erde, teilweise unter kleinen bäumen. manchmal muss ich aber auch über kleine felsen klettern (8348 …). leider ziehen ausgerechnet heute einige wolken über das gebirge, was hier eigentlich recht selten ist. so laufe ich den letzten teil der schlucht nicht nur im schatten sondern ganz ohne sonnenstrahlen. daher hole ich am nächsten tag noch ein paar bilde am ausgang der schlucht nach (8393 …, 8417).

von likos zum mármara strand

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nach dem doch etwas anstrengenderen tag rund um und durch die aradhena schlucht gehe ich den dienstag etwas ruhiger an, lese die FAZ von samstag, die ich mir aus hora sfakion mitgebracht habe um festzustellen, dass in den letzten zwei wochen wohl nichts weltbewegendes passiert ist und laufe dann nochmal die 2 km nach westen zum mármara strand (8372 …). für ein paar fotos vom ausgang der schlucht bei strahlenden sonnenschein klettere ich nochmal ein stück auf den felsen und laufe nochmal ein stück in die schlucht (8393 …).

natürlicht steht auch am mármara strand wieder eine kleine kapelle (8411 …). später springe ich von den marmor-felsen direkt ins meer (8416) und erkunde mit schnochel noch ein wenig die felsen unter der wasserlinie.

von likos nach loutro, bootsfahrt nach aghia roumeli und wanderung zurück nach likos

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am mittwoch breche ich wieder etwas früher auf und laufe nach loutro, vorbei an der finikas bucht (8422) direkt neben likos und einer verlassenen burg oberhalb von loutro (8424 …) die jetzt den ziegen schatten spendet. während nach likos noch eine schotterpiste herunterführt ist loutro tatsächlich auf dem landweg nur zu fuß erreichbar, weil es rundherum von felsen eingerahmt ist. trotzdem oder vielleicht gerade deshab reiht sich an der uferpromenade eine taverne an die andere, wobei meistens in den oberen etagen zimmer vermietet werden. (8426 …).

ich bestelle in einem cafe am anleger einen kaffee und joghurt mit früchten zum frühstück. aber der joghurt dauert, nach etwas 15 minuten kommt die fähre, mit der ich nach aghia roumeli will. aber der fruchtjoghurt wird mir zum mitnehmen fertig gemacht und so geniesse ich mein frühstück auf der 45minütigen fahrt. von der fähre aus sehe ich das boot von nikos small paradise mit dem neue gäste ankommen (8432) und später nochmal die küste von likos über livaniana bis zum mármara strand mit der aradhena schlucht unter den weissen bergen (8436 …) und später die küste bei seloúdha (8439), einem teil der weges, den ich zurück laufen will.

die fähre legt in aghia roumeli an, ein ort der geprägt davon ist, dass hier der ausgang der samaria schlucht ist. täglicht wandern hunderte aus dem gebirge in 1250 m höhe die 15 km durch die schlucht (busse fahren entsprechend morgens zum eingang der schlucht und es gibt massig entsprechende tourangebote). die einfacherer variante, die die meisten der ca. 100 passagiere der fähre daskalogiannis, mit der ich angekommen bin, wählen, ist es vom aghia roumeli aus ein stück in die schlucht zu laufen und zurück. auf jeden fall kommen alle am nachmittag wieder in aghia roumeli an und entspechend ist das angebot an tavernen für die zeit, bis zur nächsten fähre, denn auch aghia roumeli ist nur mit der fähre oder zu fuß erreichbar (8444 …).

aber eine beeindruckende schlucht hatte ich schon und bin dabei auf meinem weg von aradhena zum mármara strand nur vier menschen begegnet ;-). hier starte ich nun ein stück auf dem europäischen wanderweg E 4 und laufe von aghia roumeli etwa zwei stunden nach aghios pavlos. der weg führt hier an der küste teilweise über den kiesstrand und teilweise etwas höher über felsen und unter tannenbäumen entlang (8452 …). auf dem weg begegne ich wieder kaum einen menschen.

aghios pavlos ist ein stück strand mit einer kapelle und einer taverne (8470 …) und vielen menschen die per boot hierher gefahren werden oder hier zelten. über etwa einen kilometer ist der strand belebt, dann wird es wieder menschenleer. auf dem weiteren 7 kilometern von aghios pavlos nach mármara bin ich alleine (8475 …).

ich laufe zunnächst noch ein stück abseits des wanderweges, der durch kleine tannenwälder verläuft, am strand entlang (8475) und bevor der weg endgültig etwas abseits vom wasser verläuft springe ich nochmal ins meer (8477 …).

danach führt der weg mich etwas in der höhe von 100 m ans ende des strandes auf einen felsen, über den über die nächsten 5 bis 6 kilometer ein pfad der auf der karte beschrieben ist als „very log route on clear path with no landmarks, no shade, no water“. ziemlich genau so ist es auch 😉 (8479 …).

gut dreieinhalb stunden nach aghios pavlos taucht dann endlich mármara und die likos/finikas bucht auf (8484). ein kurzer blick zurück (8488), dann geht ich auf dem deutlich gekennzeichneten weg (8492) hinunter zum mármara strand und nochmal ausgiebig zu schwimmen vor dem letzten kilometer zurück nach likos (8417 … bilder vom vortag).

bootsfahrt von loutro nach hora sfakion und wanderung zurück nach likos

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am donnerstag laufe ich noch früher nach loutro um mit der fähre um 9.30 nach hora sfakion zu fahren. heute will ich in der umgekehrten richtung auf dem E 4 wanderweg zurück nach loutro. ich beeile mich um rechtzeitig in loutro zu sein und schaffe den weg in 25 minuten, aber die fähre kommt dann doch erst 20 minuten später aus aghia roumeli. auf der fahrt sehe ich die küste rund um den sogenannten „sweet water beach“ an der ich auf dem E 4 wanderweg zurücklaufen will (8498 …). in hora sfakion (8501, 8508) frühstücke ich erstmal in ruhe.

direkt am hafen steht ein denkmal zur evakuierung der aliierten ende mai 1941 (8505). nachdem deutschland am 6. april 1941 griechenland überfallen hat, verteidigten griechische und alliierte truppen das land 25 tage, dann zogen die alliierten 25.000 soldaten nach kreta zurück um die für das östliche mittelmeer strategisch wichtige insel zu verteidigen. am 20. mai landeten die deutschen auf kreta und eroberten die insel. die allierten aus grossbrittanien, australien und neuseeland wurden evakuiert. am längsten hielten sie rethymno, von wo eine evakuierung auf dem seeweg am ende ausgeschlossen war. 16.000 soldaten gingen dann zu fuß nach hora sfakion, von wo aus 11.000 zwischen dem 28. mai und dem 1. juni 1941 heimlich nachts mit kleinen booten nach alexandria gebracht wurden. 5.000 gerieten danach in deutsche gefangenschaft.

hora sfakion war damals ja nur ein kleines fischerdort zu dem es noch nicht einmal eine straße gab. sicher spielte bei dieser aktion auch der widerstand eine wichtige rolle, in dem auch der vater der brüder, die nikos small paradise in likos betreiben, kämpfte.

von hier aus mache ich mich dann auf den weg zurück nach loutro. das erste stück führt dabei über die strasse von hora sfakion nach anpoli, vorbei am ausgang der iligas schlucht mit einem kleinen strand am ende, unterhalb der strasse (8510 …).

da, wo die strasse dann in serpentinen den berg hoch führt, beginnt der fußweg, der über zerklüftete felsen zunächst nach ghlika nora, dem sogenannten „sweet water beach“ führt (8514 …). der name kommt daher, dass hier aus quellen im boden süsswasser fliesst. dazu gibt es duschen, für die das süsswasser mit solarbetriebenen pumpen nach oben befördert wird (8525).

wie in aghios pavlos auf dem weg von aghia roumeli nach loutro campen auch hier viele direkt am strand. versorgung incl. transfer via taxiboot gibt es in der „taverna mermaid island“ (8526). die meisten menschen hier scheinen auch per boot hergebracht worden zu sein, denn auf dem wanderweg hierher ist mir mal wieder niemand begegnet.

ich trinke einen frappe, einen grieschischen eiskaffee in der taverne und laufe dann weiter richtung loutro. auf dem weg stosse am cape pounta auf die einsam gelegene kapelle timios stavros (8538, 8543). von hier aus ist dann auf dem weg loutro in der ferne schon zu sehen (8542).

etwas westlich vom cape pounta finde ich eine halbe stunde nach ghlika nora und drei stunden nach dem aufbruch in hora sfakion einen kleinen strand ganz für mich alleine, an dem ich eine längere pause mache und mit dem schnochel ausgiebig die unterwasserwelt erkunde (8546).

danach führt der am berghang klar zu erkennende weg in einer weiteren stunde mich dann schließlich zurück nach loutro (8548 …). nach einem weiteren frappe in loutro laufe ich dann einen etwas längeren weg rund um die halbinsel zwischen loutro und der finikas bucht und von dort zurück nach likos zu meinem allabendlichen bad im meer (8557 …).

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am freitag unternehme ich nichts grosses mehr, entspanne einfach in nikos small paradise, sonne mich am kleinen strand, lese die letzten mitgebrachten zeitungen und schwimme mit schnorchel einmal zur finikas bucht und zurück. morgen geht es dann weiter nach rethymno.

nun sitze ich am letzten abend auf der terasse von nikos small paradise, die leichten wellen des mittelmeers rauchen am strand und ich ordne meine notizen und meine bilder. das habe ich das in diesem sommer nochmal deutlich perfektioniert. ein eigenes netbook dabei zu haben macht vieles tatsächlich so viel einfacher, dass ich mich frage warum ich das nicht schon viel früher gemacht habe, anstatt genervt in internetcafes bilder hochzuladen. vermutlich habe ich auf den reisen seit australien im sommer 2005 so viel geld in internet cafes gelassen, dass ich alleine davon schon ein netbook hätte kaufen können.

und kostenlose wifi hotspots gibt es tatsächlich fast in jedem hostel, in cafes und im nächten jahr vielleicht sogar hier in nikos small paradise.

und dann bin ich jetzt doch auf flickr umgestiegen. als ich vor jahren eine foto-community gesucht habe fand ich zooomr sympathisch, weil sie unbegrenzten platz kostenlos angeboten und sich von jeder form von zensur deutlich distanziert haben. aber nun ist zooomr relativ verlassen. die server laufen noch, man kann sogar noch bilder hochladen, aber in der „zipline“ der twitter-artigen kommunikationsstruktur gab es schon seit letzten jahr hinweise, dass das projekt nicht fortgeführt wird und die server halt nur so lange laufen wie sie laufen.

so ist das in der schönen neuen dot.com welt, entweder man spielt mit dem gobal playern, in diesem fall das mittlerweile von yahoo gekaufte flickr, oder man verliert die sicherheit, dass morgen noch da ist was man heute im netz geschaffen hat.

und flickr ist natürlich konfortabel, mit dem flickr uploadr kann ich die uploads mit allen bescheibungen und tags vorbereiten, auch wenn ich wie jetzt, offline, in nikos small paradise am meer sitze und wenn ich mal wieder wifi habe, lade ich alles mit einem klick (und ein wenig zeit 😉 hoch.



thomas molck

Veröffentlicht18. August 2012 von xthomas in Kategorie "gr kreta

1 COMMENTS :

  1. By Brigitte (Beitrag Autor) on

    Hallo Thomas,
    bei diesen Bildern bekomme ich auf der Stelle Heimweh. Die Wanderung durch die Aradhena-Schlucht und der Besuch bei Tillmann gehören auch immer zu unserem „Pflichtprogramm“ (Tillmann besonders bei Sonnenuntergang), ansonsten sind wir eher im Chillmodus … mit Zeitungslesen in Loutro. Toll, hast du also Corinne kennen gelernt? Da haben wir noch lustige Fotos. Und: mach nicht so viel Werbung für Lykos 🙂
    Viel Spaß noch, Brigitte

    Antworten

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