rhodos
mit der blue star 2 fähre fahre ich in sieben stunden nach rhodos, wo ich dann zweieinhalb tage lang die beeindruckende stadt erkunde, die 1988 von der UNESCO als stadt des weltkulturerbes anerkannt wurde. eine unglaublich massive festungsmauer umgibt die recht große altstadt, die mit verwinkelten gassen und etlichen historischen bauten von antiken ruienen über kirchen, moscheen, einer synagoge und anderen repräsentativen bauten aus dem mittelalter aber auch grünflächen und gärten aufwartet.
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am sonntag breche ich schon um kurz nach sieben aus dem hotel auf, da um 7.45 die blue star 2 ablegen soll. sie kommte erst eine halbe stunde später und auch in den folgenden stops auf leros und kos dauert die abfertigung wohl länger als geplant, so dass ich statt um 13.25 erst etwa um 15.30 uhr auf rhodos ankomme.
zudem ist hier der fährhafen noch ein stück südlich von der stadt so dass ich noch ein ganzes stück laufen muss bis zu meinem hotel im norden. dafür sehe ich schon die verschiedenen häfen, nach dem großen fährhafen folgt der touristenhafen wo die kreuzfahrtschiffe festmachen und dann, direkt vor der festungsmauer der altstadt, der kleine kolona hafen mit schleppern und ein paar anderen booten. hier wäre ich mit den dodekanisos seaways angekommen, etwas schneller aber auch etwas teurer, trotzdem vielleicht die bessere wahl. andererseits wollte ich auch gerne wieder mit der etwas größeren blue star fähre fahren, die etwas mehr schiff ist als die schnellen katamarane.
nach dem kolona hafen führt die strasse kurz am st. pauls tor durch die festungsmauern hindurch, zu fuß kann man auch durch mauerruienen der alten befestigung zum meer hin laufen. und auf der anderen seite der mauern ist zwischen den häfen ein kleiner netter strand 😉
danach folgt der mandráki hafen in dem schon in der antike schiffe lagen und im mittelalter dann die galeeren der johanniter festmachten. in der antike soll der koloss von rhodos, eine 33 meter hohe bronzefigur, eines der sieben antiken weltwunder, breitbeinig über der hafeneinfahrt gestanden haben. heute stehn auf säulen hirsch und hirschkuh auf der mole unterhalb des st. nikolaos leuchtturms.
nördlich des hafens folgt die bischofskirche evangelismós und das markante restaurant-café ronda am kountourioti square, wo auch der elli strand auf der ostseite der halbinsel der nordspitze von rhodos. aber ich biege schon etwas früher links ab zu westseite der halbinsel wo mein hotel liegt.
die küste auf der westseite der neustadt ist gesäumt mit hotels, aber meines liegt zudem noch direkt an der haupt-partystrasse. keine sehr ruhige lage, eher als ob ich in düsseldorf mitten in der altstadt wohnen würde, vielleicht sogar noch etwas lauter. aber als tanzhausanwohner bin ich party bis 5 uhr nachts ja gewohnt 😉
am abend laufe ich nochmal um die nordspitze herum. am ende steht hier das aquarium wo heute abend gerade ein fest mit musik auf einer bühne und buffet vorbereitet wird. am elli strand entlang laufe ich bis zum casino, den früheren hotel des roses in der monumentalen architektur des italienischen faschismus aus der zeit der italienischen besatzung 1912 bis 1943.
am montag schaue ich mich dann etwas auf der westseite der halbinsel um. obwohl dies der stadtteil mit den meisten hotels zu sein scheint, wirkt der strand hier eher verlassen und nicht besonders belebt.
von hier aus nehme ich dann nochmal denselben weg wie gestern abend, nur jetzt bei tageslicht und laufe zum aquarium und dann auf der ostseite am elli strand entlang zurück zur altstadt. der elli strand ist auf jeden fall belebter mit wassersportangeboten und unzähligen liegestühlen und am ende sogar einem sprungturm mitten im meer.
das ehemalige hotel des roses bleibt auch im tageslicht monumentalistisch und nur ein kleines stück weiter vor dem bischofspalast der bischofskirche evangelismós steht als kontrast ein denkmal für die widerstandskämpfer für die befreiung der dodekanes 1943-1945.
vor dem bischofspalast hat auch der yachtclub von rhodos sein weisses clubhaus und ein stück weiter liegt schon die einfahrt zum mandráki hafen in dem heute etliche ausflugsschiffe und auf der gegenüberliegenden seite yachten festmachen. an der sehr touristischen westseite des hafens, vorbei an einem kleinen pavillon in dem sonntags abends konzerte stattfinden – was ich gestern leider noch nicht wusste, als ich kurz vorher richtung hotel abgebogen bin – geht es zur néa agorá, der neuen markthalle, heute eher gefüllt mit touristengeschäften.
von hier aus komme ich in den ehemaligen burggraben zwischen den mächtigen festungsmauern, der heute eine ruhige grünanlage ist. ein sehr angenehmer kontrast zum geschäftigen mandráki hafen und der néa agorá.
am st. antonios tor verlasse ich den burggraben und komme in der altstadt direkt am mächtigen großmeisterpalast aus, in dem eine bunte mischung antiker skulpturen und mosaike und mittelalterlicher kunst, waffen, kleidung und kerkerketten zu besichtigen ist.
nach dem besuch des palastes ziehe ich dann den weiteren nachmittag durch die ausgedehnte altstadt, die „strasse der ritter“ mit den häusern der verschiedenen „zungen“ des johanniterordens und der vielen gassen die kreuz und quer durch die kleine stadt mit ruienen, wohnhäusern, kirchen, moscheen und einer synagoge innerhalb der festungmauern führen.
am evreon martyron square am rande des ehemaligen jüdischen viertels stosse ich auf ein denkmal für die 1604 von deutschen faschisten deportierten und ermorderten juden von rhodos und kos. es wirkt garadezu unwirklich auf diesem platz mit einer taverne neben der anderen, vor der immer jemand lautstark für das verweilen wirbt, einige mithilfe von papageien, die besondere aufmerksamkeit auf sich ziehen.
vorbei an der ruine der kirche panagia tis burgu aus dem 14. jahrhundert verlasse ich durch das marine tor wieder die altstadt und laufe an den häfen entlang zum mandráki hafen mit den drei windmühlen auf der ostmole. an dem kleinen strand der mir gestern schon aufgefallen war bade ich noch kurz im meer. schwimmen unterhalb von festungsmauern gefällt mir im mittelmeer immer besonders.
auch den abend verbringe ich in der altstadt in einem restaurant auf dem dach mit schönen blick über die altstadt und einer kleinen musikkneipe über farbig ausgeleuteten ruienen. ich hätte vermutlich doch besser ein hotel in der altstadt und nicht am strand genommen zumal ich ja sogar zum schwimmen den strand unter den festungsmauern bevorzuge 😉
am dienstag zieht es mich dann erneut in die altstadt. eigentlich hatte ich überlegt, auch die umgebung der stadt zu erkunden, z.b. die über kleine felsen führende küstenstrasse die direkt am hotelviertel im westen beginnt. aber die altstadt bietet soviele eindrücke, dass ich den letzten tag auf rhodos lieber wieder dort verbringe.
an der „straße der ritter“ schaue ich mir das haus von prinz djem aus dem 14. jahrhundert an, der hier zuflucht fand nachdem es ihm als zweiter sohn von sultan mehmed II nicht gelungen war, seinen bruder zu stürzen. danach gehe ich die „straße der ritter“ weiter hinauf, vorbei an den häusern der italienischen „zungen“ in denen heute der konsul sitzt und schaue mir im großmeisterpalast noch die ausstellung des antiken rhodos an, für die es gestern schon zu spät war da sie nur bis 15 uhr geöffnet ist.
von hier aus geht es dann auf die alte stadtmauer. sie ist vom großmeisterpalast etwa um die halbe altstadt herum im süden begehbar und auch sie ist nur bis 15 uhr geöffnet. heute schaffe ich es um 14 uhr da zu sein und lasse mir auch die stunde zeit für den weg mit tollen ausblicken auf die altstadt und den burggraben.
danach laufe ich noch etwas durch die altstadt und am späten nachmittag schwimme ich dann nochmal an meinem lieblingsbadeplatz auf rhodos bei der festungsmauer am st. pauls tor um dann wieder zum fährhafen zur fähre preveli der anek line zu laufen, mit der ich über nacht nach kreta fahre.
auf der fähre habe ich ein bett in einer zweierkabine gebucht, die ich aber für mich alleine habe da kein zweiter dazu kommt. die kabine ist geräumig und hat sogar ein bad mit dusche dabei. damit hatte ich gar nicht gerechnet. etwas unwirklich sind die kleinen häfen die wir in der nacht anlaufen, erst um 22 uhr chalki noch ganz nah bei rhodos und dann um kurz nach 1 uhr diafani fast schon auf dem halben weg bis zur ostspitze von kreta. danach bin ich dann schalfen gegangen 😉