August 17

matala

ein ort zwischen zwei zum mehr abfallenden felsen wo zeuss in der gestalt eines weissen stiers mit europa auf dem rücken aus dem meer gekommen sein soll und wo ende der 60er jahre hippies die höhlen mit psychedelischen leben bevölkerten. vor allem die spuren der hippies sind auch heute noch unverkennbar, auch wenn sie längst aus den heute eingezäunten höhlen vertrieben wurden und matala für griechische verhältnisse von touristen geradezu überlaufen ist.

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am freitag stehe ich mal wieder besonders früh auf um den bus um 6 uhr morgens zu nehmen. lentas wird überhaupt nur zweimal am tag von einem bus angefahren. an der haltestelle am ortseingang komme ich noch in der morgendämmerung an und warte und warte aber kein bus kommt. der deutsche konditor in der konditorei bei der haltestelle klärt mich dann auf, dass der 15. august hier ja feiertag ist und an feiertagen gar kein bus fährt. ich müsste halt trampen.

erstmal schleppe ich mich mit gepäck wieder hoch zu den pantheon studios und mache mir nochmal auf dem balkon einen kaffee. von hier sehe ich die autos lange im voraus aus lentas kommen. es sind ca. 2 bis 3 pro stunde. wenig chancen zu trampen 😉 zumal der normale urlauber im mini-mietwagen meist keine tramper mitnimmt.

also bestelle ich mir ein taxi, 40 euro soll es bis mires kosten, für 55 euro fahre ich schließlich bis matala mit dem taxi und spare es mir, in mires drei stunden auf den nächsten bus zu warten. ungefähr so teuer was auch die fähre von rhodos nach kreta 😉

aber es ist gut, früh in matala zu sein. der kleine ort – er besteht vor allem aus hotels und tavernen – ist schnell erkundet. nach der letzten taverne im südwesten der bucht beginnen die felsen, die die bucht von matala zu beiden seiten einschließen. ein schöner platz den ich an beiden tagen in matala zum schwimmen nutze.

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später mache ich mich dann auf den weg zu den höhlen in den felsen auf der nordseite der bucht. höhlen die in der jungsteinzeit gegraben und zu römischen zeiten als grabstätten genutzt wurden. dann hatten sie lange zeit keine große bedeutung, die deutschen besatzer nutzten sie als magazine und dann ende der 60er jahre kamen die hippies.

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nachdem ich ausgiebig in den heute eingezäunten höhlen, die jetzt für 3 euro eintritt besucht werden können, herumklettert und am strand direkt unterhalb der höhlen geschwommen bin, lese ich auf einer felsveranda von einer gößeren höhle direkt am strand arn strohmeyers „Reise nach Matala“, das ich mit im buchladen von matala gekauft habe.

er beschreibt seine reise 1967 und aus dem buch erfahre ich, dass die höhlen auf deren veranda ich gerade lese schon priviligierteren höhlenbewohnern vorbehalten war, neuankömmlinge mussten mit den höher und weiter vom meer entfernten höhlen vorlieb nehmen. er beschreibt die von psychedelischer selbsterfahrung geprägte atmosphere und die freundlichen reaktionen die dorfbevölkerung. auch wenn die hippies selbst wenig geld hatten, so liessen sie doch die eine oder andere drachme für zigaretten, kerzen oder ein einfaches essen im dorf.

georgios germanakis war ein fischer, der hin und wieder auch seinen fang verschenkte. dann gab es fischsuppe am lagerfeuer am strand für alle. georgios hat die zeit genossen und drückte dies auch in einem wandbild am meer aus (foto oben).

wanderung zum red beach bei runtastic

am samstag laufe ich dann zum strand kokkini ammos dem „red beach“, einem kleinen strand mit viel brandung im süden von matala. auch hier wieder grandiose felslandschaften am meer, die die südküste von kreta oft prägen.

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an den „red beach“ gingen die verbliebenen hippies in den 70er jahren wohl auch tagsüber, wenn sie im dorf wegen der damals schon als tagesbesucher auftauchenden touristenströme nicht gern gesehen waren. noch heute findet man verstreut in abgelegenen höhlen und selbstgebauten behausungen rund um matala unkonventionelle unterkünfte und in den strassen laufen immer noch alt gewordene langhaarige und bärtige herum. und auch andere spuren des hippie-way-of-life werden konserviert und sind heute teil der touristischen attraktion des ortes. einiges davon, wie zum beispiel die strassenmalereien, wurden für das erste „Hippies Reunion“ Matala Festival 2011 erstellt (bericht in der taz >>)

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ich klettere ein wenig auf dem kleinen berg zwischen dem „red beach“ und matala herum um dann nochmal an dem felsen im südwesten zu baden. am abend gibt es dann noch livemusik auf dem dorfplatz, nach einem schönen sonnenuntergang am strand.

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thomas molck

Veröffentlicht17. August 2014 von thomas in Kategorie "gr kreta

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