fuencaliente und cumbrecita
ich besuche die südspitze der insel, die gemeinde fuencaliente wo unterhalb des ortes los canarios die vulkane san antonio und teneguía und an der südspitze neben leuchtürmen die salinen zur salzgewinnung liegen. und ich wandere über aussichtspunkte zur caldera de taburiente von der cumbrecita durch das riachuelo tal herunter. am letzten tag in puerto naos wird es dann nochmal stürmisch.
alle bilder von fuencaliente bei flickr >>
am freitag fahre ich schon mit einem frühen bus um 9 uhr morgens nach los llanos und von dort mit dem bus, „Circunvalacion Sur“, nach los canarios. der ort in einer höhe von ca. 700 m in der gemeinde fuencaliente hat seinen namen daher, das die spanischen eroberer der insel das gute land an spanische adelige verteilten und die ureinwohner*innen hierher verbannten, wo das land weniger ergibig ist.
von los canarios laufe ich etwas herunter zum vulkan san antonio der mit mehreren exposiven ausbrüchen vor ca. 3200 jahren entstand und seine letzte leichte eruption 1677/78 hatte.
ich laufe halb über den eindrucksvolle kraterrand. bei klarer sicht soll man von hier aus teneriffe, la gomera und el hierro sehen. aber seit tagen prägt der calima das klima, wind aus südost der sand aus der wüste auf dem festland mit sich führt und so alles in einen leichten schleier hüllt. und so reicht die sicht heute gerade zum nächsten ort im norden, las quemadas unterhalb des vulkans. dafür ist es aber jetzt auch sehr warm 😉
und natürlich zum nahen los canarios (letztes bild oben). beim vulkan san antonio gibt es auch ein kleines besucher*innenzentrum in dem hintergründe zum vulkanismus der kanarischen inseln erläutert werden und ein film aufnahmen vom letzten ausbruch des vulkans teneguía 1971 zeigt, der mein nächstes ziel ist.
ich laufe nördlich um den vulkan san antonio herum und dann zum roque teneguía, einem kleinen fels neben dem vulkan. von hier unten kommt der gewaltige vulkan san antonio erst richtig zur geltung. über einen bewässerungskanal, vorbei an einem wasserbecken, komme ich dann zum vulkan teneguía.
der vulkan hat nicht so einen typischen vulkankegel sondern ist eher abgebochen. 1971 strömte hier lava aus 26 spalten richtung meer und kam erst kurz vor den salinen und dem alten leuchtturm zum stehen. das war für die insel damals eine ziemliche touristische attraktion und so gab es hoffnungen, dass bald wieder ein vulkan ausbricht.
von hier aus klettere ich über den lavastrom herunter zum weg, der mich dann bis zu den leuchttürmen am punta de fuencaliente bringt.
auch wenn die lava 1971 den alten leuchturm nicht erreicht hat, so war er doch durch erdbeben während des vulkanausbruches beschädigt, so dass ein neuer gebaut wurde. neben den leuchttürmen gibt es einen kleinen strand und die salinen wo heute noch salz gewonnen wird.
am samstag fahre ich dann wieder nach los llanos und weiter mit dem bus auf der hauptstrecke von los llanos nach santa cruz, steige aber vor dem tunnel durch die gebirgskette cumbre nueva am besucher*innenzentrum der caldera de taburiente bei el paso aus.
eigentlich hatte ich geplant mit einem auto zur cumbrecita zu fahren, dazu muss man sich im internet oder hier im besucher*innenzentrum anmelden denn dort gibt es nur 20 parkplätze und heute ist dort auch schon alles ausgebucht, wie ich am rande höre. aber ich habe ohnehin kein auto und schaue wie ich so zur cumbrecita komme und da es nur 8 euro kostet nehme ich ein taxi das recht einsam am besucher*innenzentrum auf kundschaft wartet.
alle bilder von der cumbrecita und dem riachuelo tal bei flickr >>
vom parkplatz an der cumbrecita in 1312 m höhe starte ich dann zunächst eine kleine rundwanderung richtung lomo de las chozas. es gibt abzweigende wege auf den pico bejenado (1854 m) und an den steilhängen des bejenado enlang herunter nach los llanos. aber heute will ich keine große wanderung mehr machen.
vom mirador lomo de las chozas habe ich erstmal einen herausragenden blick in die caldera de taburiente, dem talkessel um den die höchsten berge la palmas sich gruppieren und der die mitte der insel prägt.
von hier aus laufe ich über einen weg unterhalb der cumbrecita zum mirador de los roques, immer wieder mit tollem ausblick auf die cumbre de la caldera, der nördlichen bergkette bis zum höchsten berg der insel, dem roque de los muchachos (2426 m).
auch der mirador de los roques gibt noch einmal einen einblick in die caldera de taburiente
von hier aus geht es wieder etwas hoch richtung cumbrecita und dann auf den wanderweg entlang der steilhänge der cumbre nueve in das riachuelo tal hinunter.
der weg quert immer wieder kleine „barrancos“ wo wasser aus quellen im fels fließt und sich eine entsprechend üppige vegetation entwickelt.
eigentlich führt der weg zur ermita virgen del pino, aber auf halber strecke, beim barranco de lalaja azul ist es schon wieder 16 uhr und so nehme ich von dort einen kürzeren weg zurück zur strasse über die ich recht zügig wieder zum besucher*innenzentrum komme.
dort steht gerade ein bus richtung los llanos den ich mit etwas rennen wohl noch erreichen würde, aber da ich denke, das der bus alle 30 minuten kommt, nehme ich mir noch etwas zeit und schaue mir auch noch den kleinen botanischen garten hinter dem besucher*innenzentrum an.
dann muss ich allerdings feststellen, das nur an wochentagen der bus alle 30 minuten fährt und heute, am samstag, alle 60 minuten. ich versuche wieder zu trampen und diesmal klappt es zwar nicht sofort, aber nach einigen minuten nimmt mich ein auto mit bis nach los llanos. an einer anderen haltestelle als dem busbahnhof, an dem ich sonst immer umgestiegen bin, finde ich noch ein weiteres bild des öffentlichen museeums.
und schließlich komme ich so früh zurück nach puerto naos, dass ich von meinen balkonen noch den carnevalsumzug erlebe 😉
carneval in puerto naos bei flickr >>
am sonntag plane ich keine großen aktivitäten mehr, auch wenn der wechsel von südostwind auf nordost klareres wetter verspricht. aber es wird nicht nur klarer sondern schon in der nacht ziemlich stürmich mit windstärken um 8, bei denen ich schon nicht mehr segeln würde und in böen bis zu windstärke 11.
bis sonntag mittag bleibt es stürmisch, ich springe nochmal ins leider immer noch recht kalte meer am strand von puerto naos und verbringe dort den weiteren nachmittag mit lesen.
nur ist der kurze trip nach la palma auch schon wieder zuende und morgen geht es über madrid zurück nach düsseldorf.
Ahoi thomas, wie immer bringst Du uns wunderschöne Fotos aus Deinem Urlaub mit. Vielen Dank dafür! Deine Berichte und Bilder lassen mein Fernweh von einem Lodern zu einem Großbrand werden:-) Hab noch ganz viel Spaß, genieß die Sonne, entspanne am Strand und schwimm ein paar Runden – auch, wenn es noch (zu) kalt ist. Liebe Grüße und hoffentlich bis ganz bald!