von los llanos über puerto de tazacorte zum mirador el time und von den coladas de san juan über lavafelder nach el remo
ich erkunde die lebendige stadt los llanos mit einer freien öffentlichen galerie moderner kunst an vielen häuserwänden und einem kleinen aber modernen archäologischen museeum. von los llanos wandere ich dann durch das aridana tal zum puerto de tazacorte und von dort dann hinauf zum mirador el time. am nächsten tag geht es dann über die lavafelder des 1949 ausgebrochenen vulkan san juan und weitere hinunter nach el remo.
alle bilder von los llanos und dem weg über puerto de tazacorte zum mirador el time bei flickr >>
am dienstag ist das wetter doch schöner als erwartet, sonnenschein den ganzen tag, wenn auch nicht klar. ich fahre mit dem bus nach los llanos und laufe durch die stadt, die insgesamt lebendiger wirkt als santa cruz. aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich sonntags in santa cruz war. im zentrum gibt es eine schöne fussgängerzone rund um die ruhige plaza chica hinter der kirche „Iglesia Nuestra Señora de Los Remedios“, die belebte plaza españa und die calle real.
an vielen hauswänden gibt es moderne kunst so das de stadt insgesamt zum freien öffentlichen museeum wird: „La Ciudad en el Museo. Foro de Arte Contemporáneo“. leider kann ich nur einige, die in meinem reiseführer erwähnt werden, titeln und künstler*innen zuordnen.
das letzte bild oben von luis mayo: „Volcán-Torre de Bábele en Los Llanos de Aridana“
das letzte bild oben von pedro gonzáles: „Historia Natural“
dann besuche ich das archäologische museeum in einem markanten rundbau, wo auf der oberen ebene die vulkangeschichte und das leben der ureinwohner*innen beschrieben und teilweise recht plastisch dargestellt wird.
nach dem museeumsbesuch verlasse ich das zentrum und laufe die kilometerlange calle enrique mederos lorenzo herunter bis an das ende der stadt und der abbruchkante zum barranco de las angustias, der in puerto de tazacorte beginnend in die caldera de taburiente mündet, einem riesigen vulkankessel von etwa 7 km durchmesser um den herum sich die höchsten berge gruppieren. von hier aus habe ich schon einen schönen blick auf puerto de tazacorte, wohin ich mich jetzt über den camino punta de argual auf den weg mache.
etwa auf halben weg versuche ich eine „variante“ aus meinem wanderführer und laufe einen recht wilden weg an einer bananenplantage entlang. am ende soll es bei einer gittertüre zur plantage eine abstiegsmöglichkeit in den barranco geben.
ich klettere einen steilen hang hinunter, aber irgendwann geht es einfach nicht mehr weiter. ich klettere zurück und suche einen weg durch die plantagen, aber der entscheidende durchgang nach unten ist mit einer stahltüre gesichert, die sich nicht umklettern lässt. am ende suche ich nur noch einen weg heraus aus der plantage, klettere noch von innen über das eingangstor um dann den regulären weg zum barranco und weiter nach puerto de tazacorte zu nehmen.
unten angekommen laufe ich einmal zum imposanten großen hafen in dem fast nur yachten liegen und zurück an den schwarzen strand unterhalb der steilwand „el time“
von dort geht dann ein weg in endlosen kleinen serpentinen die steilwand hinauf, vorbei an kleinen höhlen und immer wieder mit grandiosen blick auf puerto de tazacorte.
am ende habe ich nochmal die aussicht nach süden auch weit über puerto de tazacorte hinaus bis nach puerto naos und auf die südspitze der insel. von hier aus geht es an einige villen vorbei und dann durch bananenplantagen immer weiter aufwärtz bis zum mirador el time, von dem aus der blick quer über den barranco de las angustias nach los llanos fällt.
hier habe ich leider nicht mehr viel zeit, denn kurz nach meiner ankunft kommt auch schon der bus, „Circunvalacion Norte“, der von santa kruz rund um den norden der insel nach los llanos fährt. weil ich jetzt am frühen abend auch keine stunde auf den nächsten warten will, steige ich ein und fahre über los llanos zurück nach puerto naos.
am mittwoch dann sollte es ja eigentlich sonnig sein, die sonne scheint auch aber weiterhin ist es auch den ganzen tag etwas dunstig. etwas später als sonst fahre ich um 12 uhr mit dem bus nach los llanos und nehme dort den bus nach las manchas de abajo. der kleinbus fährt ziemlich keuz und quer durch die orte südlich von los llanos. kurz vor las manchas de abajo steige ich aus und laufe die straße richtung las manchas entlang bis ich an das lavafeld des 1949 ausgebrochenen vulkans san juan komme.
alle bilder von den coladas de san juan und dem weg nach el remo bei flickr >>
hier entsteht bei der tubo de todoque ein besucherzentrum, das aber noch nicht geöffnet ist. der tubo de todoque ist eine vulkanische röhre die über etwa 550m begehbar sein soll. zu der – ebenfalls geschlossenen – röhre führen wege auf stelzen über das lavafeld.
nach der erkundung des jungen lavafeldes laufe ich dann weiter hoch nach las manchas.
auf der strasse von los llanos nach los canarios geht es durch den ort und dann weiter zum nächsten ort nach jedey.
in jedey wechsele ich dann auf den küstenwanderweg (Camino Real de la Costas), der rund um die ganze insel führt und den ich hier ein kleines stück entlanglaufe.
es geht wieder über mehrere lavafelder bis zur abzweigung nach el remo. dieser weg führt dann mit viel lavageröll immer weiter herunter, am ende in serpentinen einen großen lavaabfluss oberhalb von el remo hinunter bis zu den bananenplantagen am meer.
am ende habe ich noch etwas mühe den weg an großen wasserbehältern vorbei zur kleinen straße hinunter nach el remo zu finden und verpasse den letzten bus von el remo nach puerto naos um ein paar minuten. zunächst laufe ich ein stück den langweiligen weg zwischen den plantagen entlang, dann versuche ich zu trampen und tatsächlich nimmt gleich der erste mich mit nach puerto naos.
am abend versuche ich noch ein auto für zwei tage zu reservieren, aber bei einer von zwei autovermietungen im ort ist alles ausgebucht. und roller scheint es hier gar nicht zu geben,
am donnerstag versuche ich es bei der anderen autovermietung wo nur vormittags jemand ist, aber auch da gibt es in dieser woche und am wochenende keine autos mehr. ich muss meine pläne ändern. um ein auto zu mieten zum flughafen oder nach los llanos zu fahren ist mir zu stressig.
heute bleibe ich erstmal in puerto naos und geniesse die sonne. ich beginne eines der beiden mitgebrachten bücher, ZERO von marc elsberg. schon BLACKOUT, wo elsberg von einem europaweiten blackout erzählt, den hacker intelligenter stromzähler provozieren fand ich spannend. ZERO beschreibt folgen der datensammelflut in sozialen medien und liegt dabei nicht weit in der zukunft heutiger möglichkeiten.
mittags springe ich dann kurz in die leichte brandung am strand von puerto naos und setze meinen lesetag dann auf dem zum meer gewandten gemeinschaftsbalkon meines appartementhauses bei kaffee und apfelstrudel fort 😉
ein Tag ohne lange abenteuerliche Wanderung, habe Dich schon vermisst bei runtastic. aber sehe mir oft Deine tollen Fotos an, auch schon die von Freitag durch die Lavafelder.
Auch hier wird es langsam wärmer und der Frühling rückt näher.
Inge