chora sfakion und imbros schlucht
mit dem bus fahre ich über vrisses an die südküste. ich verbringe zwei nächte in chora sfakion und laufe die imbros schlucht acht kilometer von imbros bis ans meer herunter.
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am montag fahre ich mit dem bus nach chora sfakion. in vrisses muss ich umsteigen. schon öfter bin ich hier durchgefahren oder umgestiegen, der bus fährt von chania direkt nach chora sfakion und wenn man aus heraklion oder rethymnon kommt muss man hier umsteigen. an der busstation betreibt der lokale buskarteverkäufer auch ein cafe und meist ist gerade zeit, einen kurzen kaffee zu trinken. diesmal habe ich etwas mehr zeit und schaue mich etwas in dem kleinen ort um.
am nachmittag bin ich dann in chora sfakion, auch ein ort durch den ich bisher immer nur durchgereist bin um vom bus auf die fähre zu kommen oder umgekehrt. oder nach einer wanderung von loutro hierher um dann mit der fähre zurückzufahren. da ich diesmal zwei nächte hier bleibe, hatte ich schon überlegt, diese wanderung morgen zu machen und mit der fähre nach loutro zu fahren und zurück zu laufen. aber erstmal laufe ich heute noch etwas in chora sfakion herum und bade am kleinen strand westlich des dorfes.
nicht fehlen darf hier ein besuch auf der kleinen festung über dem ort, die letzte venezianische festung die auf kreta gebaut wurde, und den denkmälern für den widerstand gegen die deutschen faschisten. nachdem im zweiten weltkrieg nach dem restlichen griechenland auch kreta von deutschen soldaten überfallen wurde, mussten die zuletzt hier zusammengezogenen alliierten – unter anderem briten und neuseeländer – die insel verlassen. nachdem die großen häfen im norden schon verloren waren, flüchteten viele nach süden und wurden hier, mit hilfe des lokalen widerstands, über’s meer evakuiert. es gibt ein großes denkmal am hafen und ein kleineres hier dem hügel der festung, für die widerstandskämpfer*innen die 1941 von den deutschen exekutiert wurden, weil sie soldaten aus neuseeland zur flucht verholfen haben. ich habe die denkmäler schon öfter gesehen, aber erst diesmal fällt mir auf, dass unten im sockel totenköpfe und andere gebeine liegen.
viele allierte sind damals auch von norden kommend durch die imbros schluch nach chora sfakion gekommen. am dienstag entscheide ich mich, diese für mich neue schlucht zu erkunden. von hier aus ist das einfach zu machen, da der bus nach chania über imbros fährt und die küstenwanderung von loutro nach chora sfakion kann ich in den nächsten tagen immer noch machen. also fahre ich nach einem entspannten frühstück am hafen erstmal mit dem bus nach imbros.
von da ist es nur ein kurzes stück zur schlucht, die am anfang noch ein einfacher, unscheinbarer weg zwischen hecken und hügeln ist. nach einiger zeit geht es dann aber tiefer herunter und felsen bestimmen den weg. felsen und später auch immer wieder bäume.
insgesamt ist der weg durch die schlucht ca. 8 km lang, am anfang wird der eintritt von 2,50 euro kassiert. nach etwa 2 bis 3 kilometern wird die schlucht an machen stellen sehr eng, an der engsten stelle liegen nur 1,6 m zwischen den felswänden.
nach 4 kilometern, in der mitte der schlucht, steht ein kleines häuschen mit vielen bilden, mit fellen belegten bänken und einem tisch. danach wird der weg durch die schlucht weiter und die berge zu beiden seiten höher.
am ende der schlucht dann schließlich wieder der blick auf’s meer, wobei der weg nicht bis zum meer führt, sondern nur bis zur straße über die ich dann in den kleinen ort komitades gelange. hier ist fast jedes haus eine taverne für erschöpfte schluchtenwander*innen incl. taxiangebot, denn eine busverbindung gibt es von hier nicht. ich bin aber noch nicht so erschöpft und laufe über die strasse weitere 5 kilometer nach chora sfakion. am anfang suche ich noch einen weg etwas abseits der straße, aber da ich keine karte von hier habe, möchte ich nicht riskieren zuweit von der straße abzukommen und dann zurücklaufen zu müssen. am ende bin ich dann doch ganz froh, als ich wieder in chora sfakion ankomme, denn ein alternativer weg wäre auf jeden fall länger gewesen.
tolle Wanderung durch die Schlucht – ganz alleine?
ja, aber die schlucht ist im gegensatz zur aradena schlucht bei likos gut besucht. wirklich alleine ist man da nicht, wenn es auch nicht über 1000 menschen sind, wie jeden tag in der samaria schlucht.