von lomo del balo nach la playa
das wetter hat sich mal wieder gegen mich verschworen, immer wieder ziehen wolken von den bergen heran. so wird es nichts mehr mit großen wanderungen bei strahlendem sonnenschein, einen versuch von las hayas breche ich sogar ab, weil es mir zu kalt wird. aber am letzten tag mache ich immerhin noch eine kleine wanderung vom höchsten ort unten im tal, lomo del balo, bis ans meer.
am mittwoch frühstücke ich wieder in der sonne auf der dachterasse und lese weiter elanus. ich plane am nachmittag mit der tina, dem schiff mit dem ich 2016 eine waalbeobachtungstour gemacht habe, zu den los organos zu fahren. aber an mittag erfahre ich, das die fahrt abgesagt wurde, weil das wetter im norden zu rauh ist. für den 13 uhr bus das tal hinauf ist es auch zu spät und so lege ich nochmal einen strandtag an der playa del ingles ein.
am abend laufe ich dann nochmal zum netten restaurant abraxas in la puntilla und mache auf dem rückweg nochmal halt an der casa la musica, wo gerade ein alter ton steine scherben song dargeboten wird. es ist das neumond konzert von alma, dem duo anke schellen (gitarre und gesang) und gabi fröhlich (querflöte). die beiden spielen sehr schöne folk, blues und rockstücke. alma, das heisst auf spanisch seele. so hieß aber auch die frau von gustav mahler der von ihr verlangte, das komponieren aufzugeben wenn sie ihn heiratet. anke und gabi von alma lassen sich nichts verbieten sondern versprühen grandiose frauenpower in ihrem konzert.
später komme ich noch an der strandpromenade in la playa vorbei, wo gerade auch eine kleine gruppe musiziert und tanzt.
donnerstag will ich dann wieder eine größere wanderung von las hayas herunter ins tal machen. es gibt einen steilen weg durch einen berghang oberhalb von lomo del balo den ich ausprobieren möchte. die wettervorhersage ist gut und heute nehme ich den 13 uhr bus richtung san sebastian. bis arure bleibt es schön, dann fährt der bus in den lorbeerwald auf knapp 1000 metern höhe über den meeresspiegel und es wird neblig und nass. las hayas liegt am rande des waldes und als ich dort aussteige ziehen immer noch weisse nebelschwaden über die wege, es ist feucht und der wind ist kalt.
ich hatte mit etwas wärmeren wetter gerechnet, so wie in arure vorgestern. aber der himmel bleibt bedeckt und ich friere. ich erinnere mich an la palma vor ziemlich genau einem jahr, als es auf einer wanderung ins gebirge auch zu kalt wurde, ich sie aber trotzdem durchgezogen haben und am ende einige tage erkältet im bett verbracht habe. hier bin ich in den letzten tagen gerade so an einer erkältung vorbei geschlittert und daher entscheide ich mich, doch einen schnelleren weg zurück ins warme zu suchen. ich trampe und bekomme einen lift direkt zurück nach la playa, das im schönsten sonnenschein liegt.
ich verbinge den nachmittag dann in der sonne auf dem kleinen platz vor der ermita de san pedro direkt an strand und promenade von lay playa und lese elanus fast zuende.
am abend spielt dann wieder „hijos del silbo“ in der gomera lounge.
auch am freitag ziehen weiter wolken über das tal, in dieser woche sind die ganzen kanarischen inseln irgendwie mehr bewölkt als sonst. aber auf dem regenradar gibt es auch lücken, und so nehme ich den 13 uhr bus und fahre nochmal das tal hinauf. diesmal aber nur bis zum letzten ort im tal, lomo del balo.
bilder der wanderung von lomo del balo nach la playa bei flickr >>
hier ist es wärmer als gestern oben in las hayas und so mache ich mich hier auf den weg, zunächst zur ermita san antonio, mit schönem ausblick auf das ganze obere tal, wo sich nur leider die sonne nur in kleinen lücken zwischen den wolken zeigt.
dann laufe ich durch lomo del balo, vorbei an den abzweigungen mit wanderwegen nach las hayes, von wo aus ich gestern hierher wandern wollte. und dann weiter die kleinen orte auf der südöstlichen talseite entlang: los descansaderos, la vizcaina, el hornillo und chelé.
ab chelé führt dann nur noch ein fussweg, der camino los reyes, weiter auf dieser talseite, vorbei am „kirchenpfad“, dem camino cerrilla. ein wanderweg aus dem valle gran rey zur degollada del cerrillal von woaus man dann oben auf den bergen entweder nach chipude und den anderen orten richtung las hayas laufen kann, oder auf die hochebene las pilas bis zum tequergenche, dem berg oberhalb von vueltas, wo ich 2016 hin gewandert bin.
der name „kirchenpfad“ kommt daher, dass ich unten im tal nun bald zur ermita de los reyes, der kleinen kapelle gegenüber von el guro komme. von hier aus geht es dann weiter auf dem schon gut bekannten weg nach la calera, wo ich diesmal am barranco entlang bis zum meer und von dort dann zurück nach la playa laufe.
am abend gibt es dann noch das blues brothers project in der casa la musica.