aradhena schlucht
am ende meiner tage in likos wandere ich noch einmal in die aradhena schlucht und aus der mitte der schlucht herauf nach livaniana und verbringe danach den letzten tag am strand.
bilder von der aradhena schlucht bei flickr >>
am dienstag laufe ich noch einmal an der küste entlang den wilden weg zum marmara strand. in der mitte des weges gibt es eine abzweigung nach livaniana die zunächst steil in den felsen nach oben und dann auf die straße nach anopolis führt.
ich bleibe aber nicht lange am strand sondern mache mich nochmal auf den weg in die schlucht. den ganzen weg bis zum verlassenen aradhena mit der brücke über die schlucht werde ich es sicher nicht schaffen. aber vielleicht über eine der abzweigungen nach livaniana oder ich kehre irgendwann um, wenn ich merke, dass es zu viel wird. die schlucht ist von anfang an beeindruckend wie immer mit den steilen mehrere hundert meter hohen felsen zu beiden seiten.
am anfang führt der kiesweg noch recht gemütlich mit vereinzelten bäumen am wegesrand durch die schlucht. aber nach einiger zeit kommen die ersten kletterabschnitte in denen sie über die ganze breite mit felsen und geröll gefüllt ist, über die man weiter nach oben klettern muss.
danach ist sie dann wieder weit mit einenm breiten, von bäumen gesäumten weg. nach zwei weiteren kletterabschnitten und 3 stunden wanderung durch die schlucht führt der weg dann mehr nach osten in richtung aradhena. vor dem nächsten zu übersteigenden geröllfeld nehme ich dann die abzweigung nach livaniana.
es geht noch ein kleines stück steil nach oben aber dann beginnen die terassenfelder der verlassenen stadt azogyres. von den häusern sind nur noch einige steinhaufen überig, aber es gibt die kiche agios athanasios und eine kapelle.
von hier ist der weg bis nach livaniana dann entspannt. ich mache noch eine pause in der taverna und laufe dann über die straße zurück nach likos.
den mittwoch verbringe ich dann nochmal mit sonnen, lesen, schwimmen und schnorcheln am strand. ich lese richard david precht: künstliche intelligenz und der sinn des lebens. eine philsophisch-politische annäherung an das thema. precht beschreibt zunächst die veränderung des blickwinkels vom menschen als gegensatz zur natur zum menschsein im gegensatz zur künstlichen intelligenz, da menschen eben nicht nach algorithmen funktionieren sondern gefühle, werte, unlogische gedanken und handlungen, erinnerungen und hoffnungen letztlich das menschsein ausmachen und künstlicher intelligenz fehlen. und er zieht eine parallele entwicklungslinie der zunehmenden ökologischen zerstörung der menschlichen lebensgrundlagen und der entwicklung der digitalisierung und stellt klar, das beides letztlich der gesetzmäßigkeit des kapitalismus folgt:
Der Zweck der Durchdringung von Welt und Menschen mithilfe von KI ist nicht, Menschenleben besser zu machen, sondern Gewinne zu erzielen und zu steigern.
richard david precht: künstliche intelligenz und der sinn des lebens, münchen 2020, s. 48