venedig 2022 – lido, san marco, la certosa, san sèrvolo und canale
am mittwoch mittag wechsele ich meine unterkunft und ziehe zum lido. sich laufe zum strand und erkunde den faro di san nicolò im norden der insel mit dem fahrrad. auf la certosa folge ich den spuren des lone stone men of the desert aus namibia, besuche die letzten orte der biennale in der stadt rund um den markusplatz und die pavillions von syrien und cuba auf san servolo. zum abschluss mache ich nochmal eine rundfahrt durch den canale della giudecca und den canale grande mit dem vaporetto.
alle bilder vom lido, den inseln und dem letzten tag in der stadt bei flickr >>
nachdem ich am 17. august mein zimmer im hotel giardinetto venezia direkt an der station santa maria elisabetta bezogen habe, mache ich mich erstmal auf den direkten weg zum strand. aber hier am lido di venezia sind die meisten strände private stände die man von der straße nur als kunde betreten darf, wenn man dort auch liegestühle, sonnenschirme, etc. mietet. bis zum „free beach“ muss man erstmal einen halben kilometer weiter laufen. ist man erstmal am strand, kann man am wasser wieder überall hin. ziemlich nerviges system. am freien strand sind auch noch schilder mit den coronaregeln, mindestabstände zwischen handtüchern und sonnenschirmen, etc. interessiert hier aber niemanden. und am siebten tag am mittelmeer bade ich dann auch endlich am freien strand.
am abend muss ich dann leider feststellen, dass aus der decke in meinem hotelzimmer kontinuierlich wasser tropft. das es ein problem mit der klimaanlage gibt hatten sie mir schon gesagt und auch einen kleinen abschlag vom zimmerpreis gewährt. da ich ohnehin eher selten die klimaanlagen nutze, machte mir das nichts weiter aus. aber das die ganze zeit wasser ins zimmer tropft ist schon nochmal eine andere nummer. ich finde einen aufnehmer zum trocken wischen und einen eimer zum drunterstellen. der hotelinhaber, den ich über eine notrufnumme die an der rezeption ausliegt erreiche, hat auch keine lösung und so hoffe ich, dass der eimer für die nacht reicht. ich esse dann noch nebenan in einem netten restaurant in dem eine frau jeden abend live am klavier spielt, zuerst draussen aber dann beginnt es zu regnen.
in der nacht buche ich für die nächsten tage noch ein zimmer im panorama hotel direkt nebenan, was bei booking.com erst nicht so richtig gelingt weil sowohl bei der zahlung mit kreditkarten jetzt zusätzlich die onlinebanking passwörter der banken abgefragt werden, die ich nicht im kopf habe. ich hätte sie verschlüsselt auf dem laptop, aber der ist leider vor zwei tagen abgestürzt und startet nicht mehr. alle wiederherstellungversuche sind gescheitert, obwohl einer meiner mitbewohner mir sogar von zuhause noch den bitlocker wiederherstellungschlüssel geschickt hat. daher kommen die blog-beiträge auch erst jetzt, eine woche nach dem venedig-besuch von zuhause.
auch die zahlen mit paypal klappt nicht, bis ich nach einer stunde herumprobieren merke, dass das jetzt scheinbar nur an firefox for android auf meinem handy liegt, denn mit chrome klappt es dann am ende und lohnt sich, weil ich über meinen account noch einen besonderen rabatt bekomme und das zimmer so deutlich günstiger buche, als mein aktuelles zimmer.
und am donnerstag stellt sich dann heraus, das auch das zimmer selbst schöner ist mit mehr platz und einem kleinen minibalkon zur plaza mit blick auf die vaporetto- und busstation.
nach dem umzug leihe ich mir dann ein fahrrad, weil das wetter am vormittag noch einigermaßen trocken sein soll und erkunde die nordspitze des lido di venezia mit einem kleinen flughafen und dem schönen leuchtturm faro di san nicolò an der einfahrt in die lagune zwischen dem lido und punta sabbioni.
aber schon bei der rückfahrt richtung hotel beginnt es leicht zu regnen, so dass ich das fahrrad zurück gebe und erstmal den leicht stürmischen schauer in meinem hotelzimmer abwarte.
später wird es wieder etwas schöner und ich plane ein paar ausstellungsorte auf inseln in der lagune zu besuchen, zunächst mache ich mich auf zum pavillon Namibia’s auf la certosa. auf der insel liegt ein größerer yachthafen nebst werft und direkt daneben beginnt die ausstellung „A Bridge to the Desert“ mit werken des kollektivs RENN dessen indiviuellen künstler*innen anonym bleiben wollen. alles dreht sich vor allem um „The Lone Stone Men of the Desert“. figuren aus stein die auch in namibia in der wüste aufgestellt wurden, was man hier auf fotos betrachten kann und die dann den langen weg nach venedig genommen haben.
die ausstellung erstreckt sich aber über die ganze insel mit ferngläsern der serie „Seek to Believe“ die alle nach süden richtung namibia gerichtet sind. es gibt abstrakte shulpturen aus recycleten materialien und das „Sculptur Habitat“, einem naturgebiet in dem einige skulpturen vorübergehend auf der insel ihr zuhause finden. die ferngläser sehe ich sofort, auch wenn ich sie erst am ende meines besuches als teil der ausstellung verstehe. ich sehe auch abstrakte skulpturen mit eigenen erläuterungen wie das projekt „oceano – liberazione“, bin aber nicht sicher ob das die auf der webseite des pavillions beschriebenen abstrakten skulpturen sind. es sieht eher nach einem eigenen land art projekt aus. dazu kommt, da ich auf dem auf der karte des pavillions beschriebenen weg gar nicht in das naturgebiet komme, weil er nach den regenschauern heute mittag leicht überflutet ist.
ich laufe viel hin und her in dem kleinen wald- und wiesen gebiet aber finde „The Lone Stone Men of the Desert“. zurück bei der ausstellung bei der werft, schaue ich nochmal in den katalog und gehe nochmal auf die suche. am ende finde ich immerhin zwei figuren im „Sculptur Habitat“ und eine im wasser zwischen der insel und dem lido. am ende war ich dann doch den ganzen nachmittag nur auf la certosa und fahre wieder zurück zum lido. leider stürzte meine komoot-aufzeichung dieser wilden wanderung ab, aber auch in der google zeitachse ist das wirre hin und her gut zu erkennen 😉
am freitag fahre ich nochmal in die stadt um die letzten ausstellungsorte rund um den markusplatz und auf weiteren inseln zu besuchen.
auf der suche nach dem pavillion von Zimbabwe direkt an der vaporetto station san marco / san zaccaria stosse ich dabei zunächst noch auf eine andere ausstellung „My Stories“ mit hyperrealistischen skulpturen von Carole A. Feuerman. daneben ist dann etwas versteckt der pavillion von Zimbabwe mit der ausstellung „I did not leave a sign?“ unter anderen mit den skulpturen „Mutambiri Wemumhepo I“ von Terrence Musekiwa und „Chembere Dzagumhana“ von Kresiah Mukwazhi.
von dort laufe ich nochmal an kleinen kanälen und gassen entlang zum markusplatz, wo ich jetzt auch auf anhieb den pavillion Azerbaijan’s mit der skulptur „Saltation“ von Fidan Akhundova, der interessanten spiegelinstallation „Born to Love“ von Zhuk, einer surreal fliessenden installation „All is sacred“ von Infinity und dem bild „Totem“ von Fidan Kim.
die weitere ausstellungen am markusplatz finde ich dann nicht so spannend, so ziehe ich weiter durch san marco. in der nähe der verwaltung der biennale gibt es auch einen ausstellungsort bei louis vuitton mit der installation „Apollo, Apollo“ von Katharina Gosse. danach will ich es nochmal mit den pavillon von bangladesh versuchen, auf dem weg stoße ich aber noch auf die kleine ausstellung „Limbo“ mit den bildern von Daniel Richter „Perlenketten“, „Einmal ohne“, u.a.
und am ende besuche ich dann doch noch den heute geöffneten pavillion Bangladesh’s mit der ausstellung „Time: Mask and Unmask“ im palazzo pisani-revedin unter anderem mit Mohammad Iqbal’s bild „Peace in the Time of Disquiet -4“, Harun Sumon Wahed’s großer collage „Ghare Baire (The Home and the World)“, Mohammad Eunus’s expressiven bild „Journey towards unknown destinations“ und Md Harun ar Rashid‘s „Unmask the harsch reality through the spectrum of Kaleidoscope“.
danach mache ich mich dann mit dem vaporetto über den canale grande auf den weg zurück zur station san marco / san zaccaria von woaus ich allerdings erst um 15.40 uhr mit dem vaporetto nach san servolo komme wo die beiden pavillions um 16 uhr schließen. trotzdem schaffe ich noch einen blick in den pavillion Syria’s mit der ausstellung „The Syrian People: a common Destiny“ unter anderem mit den bildern von Ismaiel Nasra „Syrian Resurrection“ und „The Child and the Cloud“ sowie von Lorenzo Puglisi „Annunciazione“ und den pavillon Cuba’s mit Rafael Villares‘s „Paradosso topografico, Immersione VI“ und „Serie Frammenti di mondo“ sowie Giuseppe Stampone‘s „La Natura delle cose / Benvenuti al Gran Sasso“.
danach erkunde ich dann noch etwas die insel san servolo, auf der bei booking.com auch günstige unterkünfte angeboten werden. auf jeden fall geht es sehr ruhig zu und alle halbe stunde kommt man mit dem vaporetto auch problemlos nach san macco.
zurück in san marco mache ich zum abschluss dann mit der vaporetto linie 2 eine rundfahrt durch den canale della giudecca und den kanale grande und am ende geht es dann weiter zurück zum lido di venezia.