der westen el hierros
am wochenende fahre ich den einsamen südwesten, la dehesa, das karge „kommunale weideland“ wo es kaum häuser und erst recht keine dörfer mehr gibt, nur die ermita de virgen de los reyes und der leuchtturm la orchilla am alten null-meridian des mittelalters. und einer der schönsten strände die playa del verodal an der westküste. und sonntag dann rund um das golf-tal, erst von oben von verschiedenen miradores und dann an der küste von las puntas bis zu den felsigen badestellen der nordwestküste. und am montag dann nochmal in nahe bei la resting, bevor ich el hierror dann am dienstag mit der fähre nach teneriffa verlasse.
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am samstag fahre ich zunächst wieder hoch in das „rote dorf“ el pinar wo mir in den letzten tagen schon diverse wandbilder aufgefallen waren. ausserdem gibt es direkt nebenan noch einen kleinen mirador auf dem montaña de tanajara.
von da aus geht es dann weiter nach westen. hier im südwestlichen teil el hierros ist das karge „kommunale weideland“ la dehesa unterhalb der bewaldeten höhen bis zum höchsten berg der insel, dem pico malpaso. an der bergkette entlang führt die straße bis an das westliche ende der insel und der ganzen „alten welt“ europas vor der entdeckung der azoren und amerikas.
an einer kreuzung mit der bronzeskulptur zu ehren des traditionellen hirten von manuel gonzález zweige ich ab zur ermita de nuestra señora de los reyes. der legende nach kam hier 1545 ein segelschiff bei flaute nicht weiter und die besatzung wurde von den hirten mit essen und trinken versorgt. zum dank schenkten die seeleute ihnen eine marienfigur, die hier in der kapelle steht. 1614 gab es dann eine große dürre und die herreños trugen die marienfigur über die insel um ihr zu zeigen wie schlecht es allen lebewesen in der dürre geht. und so soll es zum ersehnten regen gekommen sein. dies wiederholte sich 127 jahr später nochmal und seitdem gibt es die kapelle und alle vier jahre eine prozession, in der die figur über den 28 kilometer langen camino de la virgen vom der kapelle zur inselhauptstadt villa de valverde getragen wird.
von der kapelle aus fahre ich ein kurzes stück richtigung el sabinar, wo die bäume wegen des starken windes horizontal wachsen und es ein stück weiter den mirados de bascos mit blick auf das golf-tal im osten gibt. aber dorthin führt von hier nur eine unbefestigte straße und nach meinen karten vermute ich, dass ich später auf dem weg über die Hi 500 auch dort hin komme.
daher fahre ich zunächst weiter auf der Hi 500 und zweige etwas später auf die straße zum leuchtturm faro de orchilla ab. zuerst fahre ich bis zum ende mit der badestelle muelle de orchilla und dann zurück zum leuchtturm nahe des null-meridians der „alten welt“ europas.
auf der Hi 500 geht es dann weiter um das westende herum, allerdings gibt es gar keinen asphaltierten weg nach el sabinar, die karte in meinem reiseführer ist da leider etwas ungenau. aber am mirador el lomo negro gibt es neben dem blick auf das westliche ende der „alten welt“ auch ein paar in den wind gewachsene bäume.
von hier aus geht es dann herunter ins golf-tal in den kurort pozo de la salud. allerdings liegt dieser teil des golf-tals schon im schatten der passat-wolken, die hier an dem bergen hängen. diese hätten auch die sicht vom mirador de bascos sehr eingeschränkt und später recheriere ich noch, dass der eigentliche mirador aktuell wegen eines felsabbruchs sowieso gesperrt ist.
zu meinem üblichen bad im meer am späten nachmittag ist es mir hier aber unter den wolken zu kühl und zudem scheint es hier auch keine gute badestelle zu geben. als fahre ich nochmal zurück auf die westseite zu einem der schönsten strände der insel, der playa del verodal mit toller brandung um hier in die wellen zu springen.
danach geht es dann schon in der dämmerung durch das golf-tal zurück über die bergkette nach el pinar und weiter nach la restinga.
am sonntag besuche ich zunächst das centro de interpretación del geoparque an der straße von la restinga nach el pinar. ein infocenter mitten in einem lavafeld mit einer interessanten videodokumentation über vier parallele bildschirme zum vulkanausbruch 1000 meter unter dem meerespiegel 2011, der dampfende steine die dann „restingolitas“ genannt wurden, an die oberfläche spülte.
dann nehme ich den weg von gestern wieder in der anderen richtung um zur Hi 1, die von der inselhauptstadt villa de valverde nach la frontera im golf-tal führt, zu fahren. heute nehme ich aber nicht den weg über die langezogenen serpentinen herunter nach la frontera, über den ich gestern gekommen bin, sondern fahre – nach einem kurzen abstecher zum mirador la llania mit grandiosem blick auf la frontera und das golf-tal – auf der Hi 1 nach nordosten.
kurz nach dem mirador la llania mache ich dann nochmal einen abstecher zum vulkankrater hoya de fireba, in dem nach der legende in vollmondnächten die hexen tanzen. ich laufe auch die 100 meter herunter und tatsächlich höre ich stimmen im verlassenen krater, die sich aber kruz danach doch als andere besucher*innen die mir entgegen kommen herausstellen.
ein stück weiter auf der Hi 1 biege ich dann auf die kleine straße Hi 120 zum mirador de jinama ab.
über die Hi 120 geht es dann über die schöne landschaft am rande der hochebene weiter bis zum nordöstlichen ende des golf-tals mit dem von césar manrique gestalten mirador de la peña, der zu einer kaffepause mit einer gebäckspezialität el hierros einläd.
dann geht es herunter richtung mocanal und zurück über die Hi 5 durch einen tunnel ins golf-tal nach las puntas mit dem kleinen und oft abgebildeten hotel auf einer brandungsumtösten landzunge, punta grande. die übernachtung in einem zimmer mit terasse kosten hier dann aber auch gleich mal 1000 euro die nacht.
auch heute will ich nochmal ins meer baden und so fahre ich die küste im golf-tal entlang zunächst zum naturbecken „piscina natural la maceta“ und der playa charco los sargos, wo das meer aber noch nicht so einladend ist.
am ende lande ich beim charco azul mit einem naturbecken in dem ich noch super schwimmen kann, wärend wenige meter neben mit die brandung auf die felsen bricht. und direkt daneben steige ich dann auch noch in den eigentlichen charo azul, einem becken unterhalb einer kleinen höhle.
und erneut geht es dann in der dämmerung auf demselben weg wie gestern zurück nach la restinga.
am montag besuche ich nochmal kurz den vivero, einen kleinen fischteich fast nebenan den ich bei meinem ersten rundgang durch la restinga vor einer woche übersehen hatte.
ansonsten gehe ich den letzten tag in la restinga etwas ruhiger an, erledige auch noch kurz ein paar vorlagen die ich in der hochschule spätestens heute einreichen muss und fahre dann nochmal in die kleine nachbarbucht an der südküste, playa de tacorón, was aber dann nochmal ein kleines highlight ist mit mächtigen felsen und einer sehr schön gestalteten badestelle mit wenig besuch.
am dienstag breche ich dann früh von la restinga auf um das auto zurück zum flughafen zu bringen. über den bergen und der inselhauptstadt villa de valverde liegen wieder passat-wolken aber über den wolken sind la gomera und teneriffa gut sichtbar. in villa de valverde, wohin ich dann vom flughafen mit dem bus zurück fahre liegen aber die nebelschwaden der wolken, die aber in der stunde die ich hier in einer kleinen bar in der nähe der busstation verbringe auch etwas abnehmen.
dann geht es mit dem bus herunter zum puerto de la estaca wo ich direkt in die volcan de tirajana an bord gehen kann, die mich in etwas mehr als zwei stunden vorbei an la gomera nach teneriffa bringt.