chicago stop over
zwischenlandung in chicago mit einem kurzen besuch in der city und einer unverhofften übernachtung
alle bilder von chicago bei flickr >>
wir landen pünktlich und ich beeile mich mit der blue line der chicago transit authority (CTA) in die stadt zu fahren. 40 minuten dauert die fahrt, die zunächst wieder mal in der mitte eines freeways entlang führt. später folgt dann ein wohngebiet mit holzhäusern und hölzernen bahnstationen. die häuser werden im laufe der fahrt größer, die bebauung dichter. hier ist alles sehr viel urbaner als in los angelos. im zentrum fährt die bahn schließlich in den untergrund.
ich steige an der station clark/lake aus. hier ist es plötzlich, als wäre ich in manhattan in new york city. nur dass die architektur hier vielfältiger ist als in new york. sehr unterschiedlich gestaltete skyscraper aus dem ganzen jahrhundert nebeneinander.
und mittendrin der chicago river mit etlichen dreh- und schwenkbrücken. ein hochhaus besteht aus zwei runden teilen. etwa ab der 15 etage beginnen die räume, büros vermutlich. darunter sind parkplätze wobei die etagen spiralförmig nach oben ansteigen, so dass die autos hinauffahren können. und ganz unten schließlich auf der höhe des chicago rivers sind unter dem haus liegeplätze für große motoryachten.
ich laufe am chicago river entlang richtung osten. während es dunkel wird laufe ich vorbei an den gebäuden der chicago sun times, dem wrigley building, dem tribune tower, etc.
am ende laufe ich auf dem e. wacker drive, vorbei am swissotel richtung lake michigan.
doch plötzlich endet die straße und jetzt merke ich, dass hier mehrere straßen übereinanderliegen und die oberste hier einfach nicht weitergeht sondern nur die eine ebene tiefer.
dafür habe ich hier einen schönen blick auf die skyscraper am chicago river. in der anderen richtung liegt der lake michigan im dunklen. aber der vergnügungspark auf dem navy-pier mit riesenrad und vielen weiteren lichtern ist gut zu sehen.
ich laufe wieder zurück bis zum columbus drive und von dort hinunter zum chicago yachthafen. anders als in los angelos sind die stege hier allerdings noch leer. da mein anschlußflug nach düsseldorf bald startet gehe ich jetzt zügig die monroe street hinauf um die u-bahn station monroe der blue-line zu finden. die u-bahn stationen sind hier – gerade im dunklen – noch unscheinbarer als in new york, aber schließlich finde ich sie. eigentlich gibt es hier drei stationen in einem: jackson, monroe und washington. die stationen sind nur etwa 200m voneinander entfernt und liegen alle an demselben ca. 700m langen bahnsteig. von der monroe station die in der mitte liegt kann mensch die beiden anderen gut sehen und könnte auch einfach hinlaufen.
sehr schnell kommt ein zug der blue line und bringt mich zurück zum o’hare airport. auch dem flughafen merkt mensch die region an. schwere stahlkonstruktionen tragen die terminals. mein abflugterminal liegt – wie in cincenetti – mitten auf dem flugfeld und ist nur über einen tunnel zu erreichen.
der flug verzögert sich. es gibt verschiedene technische probleme, eine düse des air condition systems funktioniert nicht. das flugzeugt muß vom rollfeld wieder zurück zum gate. ein mechaniker wird hinzugezogen und alle 20 bis 30 minuten sagt der flugkapitän, dass er auch noch nicht genau weiß, wie es weitergeht und dass er in 20 bis 30 minuten mehr sagen kann.
nach drei stunden auf dem flugfeld wird schließlich entschieden, dass der flug gestrichen werden muß.
wir bekommen gutscheine für taxi, essen und ein hotel inn elk grove. ich versuche mit meinem sitznachbarn aus dem flugzeug zusammen ein taxi zu bekommen, doch die ersten beiden winken gleich ab. sie wollen den gutschein nicht nehmen. der dritte taxifahrer, ein älterer schwarzer mit einem zum taxi umgebauten minitransporter meint, die anderen hätten uns wohl auch mitnehmen können, aber die wollten wohl lieber eine lukrative tour, zum beispiel in die etwa 20 km entfernte downtown.
auf die frage, ob es in elk grove irgendetwas sehenswertes gäbe, antwortet er mit einem klaren “nö” und tatsächlich, elk grove muss “wo der elch begraben ist” heißen. vier oder fünf hotels, ein paar lagerhallen, sonst nix.
natürlich können wir auch nirgendwo mehr unseren dinner voucher einlösen. wir bestellen schließlich etwas bei einem “delivery service” der mir etwa nach einer halben stunde ein “chicken dinner” aufs zimmer bringt, unsere gutscheine aber nicht akzeptiert.
dafür haben wir einzelzimmer mit bad, tv und einen fitnessraum unten im hotel.
am nächsten morgen gibt es ein “continental breakfast”, also croissants, bagels, butter, marmelade, saft und kaffee.
ich schaue dass ich schnell zum flughafen komme um nochmal mit einem blue-line zug nach downtown zu fahren um mit die innenstadt nochmal – bei licht – anzusehen. diesmal fahre ich bis jackson boulevard. von hieraus laufe ich die state street nach süden bis zur dearborn station. der ehemalige bahnhof ist jetzt ein einkaufzentrum, der bedarf an bahnhöfen in den usa ist fallend.
hier um die dearborn station dominieren ältere und sehr große häuser die architektur. weniger glas, mehr backstein. ich laufe nach osten herunter zum lake michigan in den park zwischen der stadt und dem see. auf die uferpromenade haben sich an diesem kalten tag nur wenige verirrt. um zum see zu kommen muß ich wieder eine achtspurige straße überqueren, die amis scheinen große straßen und freeways am wasser zu lieben.
ich laufe am ufer des großen sees entlang. er sieht von hier aus wie das meer, offen und weit. in keinem der yachthäfen liegen schiffe. ich überquere den chicago river und gehe wieder in die stadt auf die “madisson avenue”, sowas wie die königsallee chicagos. sie unterscheidet sich allerdings nur wenig von den nobel-einkaufsstrassen in anderen großstädten. nike hat hier en kleines kaufhaus für seine schuhe und sportbekleidung, viele boutiqen, juweliere, andenkenläden, …
ich verlasse die prachtstraße wieder und laufe an der loyola university of chicago entlang. auf einem eingang steht “school of social work”. es gibt sie also doch in den usa, die soziale arbeit, auch wenn chicagoer zollbeamte sie nicht kennen.
ich fahre mit der red line zurück zur washington station und von dort mit der blue line zurück zum o’hare flughafen.
für meinen lunch gutschein bekomme ich im terminal noch ein leckeres stück gegrillte hähnchenbrust, schreibe noch ein paar postkarten und gehe an bord der neuen maschine die tatsächlich, wie angekündigt, um 16 uhr den gate verläßt. der flug verläuft relativ ruhig obwohl ich in der kurzen nacht nicht richtig schlafen kann und um 7 uhr landen wir im kalten düsseldorf.