März 5

mossel bay

mossel bay ist ein kleine hafenstadt am anfang der garden route. hier endet die stecke der outeniqua choo-tjoe dampfeisenbahn die früher von knysna, heute nur noch von george bis hierher verkehrte. die endstation ist direkt am santos beach bei der santos express train lodge, die unterkunft in alten schlafwagen bietet und beim bartolomeu dias museeums komplex. östlich davon ist der hafen und das alte zentrum der stadt.“

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alle bilder von mossel bay bei flickr >>

meine letzte baz bus strecke am montag von knysna nach mosselbay geht zuerst nach buffalo bay, einem strand nahe knysna mit einem backpacker auf einer etwas felsigen halbinsel in den dünen mit coolen wellen von allen seiten. vielleicht hätte ich hier auch eine nacht einplanen sollen.

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hier kommen wieder mal sam und chris in den baz bus und fahren mit bid nach wilderness. ich fahre noch ein stück weiter, die geplanten nächte in george habe ich gestrichen weil ich doch lieber nochmal zwei volle tage am meer haben möchte, bevor ich wieder in der stadt bin.

in mossel bay schlafe ich der santos express train lodge, einem zug am strand, wo man in alten schlafwagen übernachten kann, alle mit fenster direkt zum strand.

hier leiste ich mir zum ersten mal einen single-room, denn der dorm mit 12 betten in einem waggon ist mir dann etwas zu eng. das einzelabteil dagegen ist zwar klein aber sehr cool, mit den rauschenden wellen des indischen ozeans, die direkt vor dem fenster an den strand branden.

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da bietet es sich geradezu an, mal kurz ins meer zu springen. ansonsten fand ich es hier meistens schwierig zu baden, weil ich meistens meine kamera und anderes zeug dabei habe, dass ich nicht einfach irgendwo stehen lassen will, während ich schwimme. daher freue ich mich, nun nochmal drei nächte direkt am strand zu verbringen.

am abend esse ich dann im strand-restaurant des santos express „bobotie on rice“, eine lokales gericht mit malayischem ursprung mit curryreis, rosinen und hackfleisch, sehr lecker.

am dienstag ist der himmel bedeckt, aber es ist immer noch sehr angenehm warm und ich besuche erstmal den dias museeums komplex mit einem kleinen aquarium und muschelmuseeum, dem postbaum und einem maritimen museeum.

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bartolomeu dias suchte 1488 hier im auftrag des königs von portugal einen seeweg nach indien. er segelte die afrikanische westküste entlang und auf der höhe des heutigen namibia trieben ihn ablandige winde so weit nach westen, dass er keine landsicht mehr hatte. nach einiger zeit mit kurs nach süden änderte er den kurs nach osten, aber auch jetzt bekam er kein land in sicht. schliesslich änderte er seinen kurs nach norden und landete hier in mosselbay. ohne es zu sehen hatte er das heutige kap der guten hoffnung und die südspitze afrikas umsegelt und den indischen ozean erreicht. in mossel bay ging die besatzung des schiffs als erste europäer im südlichen afrika an land.

1988 wurde das segelschiff in portugal nachgebaut. aussen sehr detaillgetreu, innen deutlich luxeriöser als 1488, mit einer kombüse, einer toilette, kojen und einem motor. all das gab es1488 nicht, unter deck gab es nur einen grossen lagerraum, die 33-köpfige besatzung musste an deck schlafen.

das nachgebaute schiff segelte 1988 dann von portugal hierher und hier wurde das schiff dann an land gebracht und ein museeum drumherum gebaut. in dem museeum kann man auf dem schiff herumlaufen und sich über die geschichte der europäischen seefahrt in dieser region ab 1488 informieren. mossel bay wurde eine versorgungsstelle für frischwasser und fleich, lange bevor die holländische ost-indien gesellschaft ihre station in cape town in der mitte des 17. jahrhunderts eröffnete

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ankunft des nachgebauten schiffs in mossel bay 1988

interessant ist, dass das schiff kein steuerrad hat, die gab es 1488 noch nicht, sondern ein ruder unterdeck, dass mit talljen bewegt werden muss um dem starken druck standzuhalten.

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im museeum gibt es auszüge aus logbüchern weiterer schiffe die später hierherkamen, mit berichten von begegnungen mit den menschen die damals hier lebten, mit denen die seefahrer glocken, mützen und ketten gegen schafe und anderes tauschten, aber auch schon mal kanonen abfeuerten um ihre macht zu demonstrieren.

eine weitere geschichte ist die des seefahrers pedro de ataide der 1500 einen brief in einem stiefel an einem baum hinterlies. diesen fand ein jahr später joão de nova auf dem weg nach indien und beförderte ihn weiter. daher gilt ein 500 jahre alter baum auf dem museeumsgelände als post-baum mit ein einem briefkasten darunter in der form eines stiefels.

vom dias museeumskomplex laufe ich zum nahegelegenen fischerhafen. die häfen sind hier in südafrika – abgesehen von speziell für touristen erschlossenen waterfronts wie in durban, knysna oder cape town – nicht so frei zugänglich wie meistens in europa sondern eingezäunt und für passantInnen gesperrt. selbst fotografieren darf ich hier nur von einem ausflugsschiff aus, erklärt mir eine security-frau.

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ich mache von hier eine bootstour auf einem schönen zweimaster mit nur vier passagieren, einem deutschen vom bodensee der hier in mossel bay ein ferienhaus hat und einem paar das ihn gerade aus den usa besucht. eine angekündigte gruppe von 33 kindern verspätet sich so sehr, dass sie erstmal nur mit uns zur seehundeinsel fahren.

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die insel liegt weiter nordwestlich in der bucht und ganz in der nähe liegt das schiff vor anker, auf dem man in einem käfig zu den haien tauchen kann. auf der insel leben ein paar tausen seehunde, meint unser guide.

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am abend schwimme ich dann noch eine runde, gerade rechtzeitig bevor es anfängt zu regnen. mit dem regen frischt auch der wind stark auf, was sich aus dem strand-restaurant am abend schön im trockenen beobachten lässt.

am späten nachmittag überlege ich, ob ich im ort nochmal ein günstiges internetcafe aufsuchen soll, entscheide mich dann aber lieber am santos beach schwimmen zu gehen. das war auf jeden fall auch gut so, dafür das ich im sommer am meer bin war ich viel zu selten schwimmen bis jetzt.

und ins internet gehen konnte ich dann auch besser am abend, wo man hier in mossel bay ohnhin nicht viel machen kann, in der santos express train lodge. ist halt nur mit 1 rand (10 cent) pro minute etwas teurer, aber ich habe mich ohnehin schon damit abgefunden, hier genausoviel geld fürs internet zu hinterlassen wie fürs schlafen. dafür gibt es mir mit reiseberichten und bildern die möglichkeit, auf der reise auch etwas zu gestalten.

am mittwoch ist das wetter dann doch noch schlechter. ich hatte mich da zu sehr auf den wetterbericht verlassen, nachdem es heute nur noch „partly cloudy“ sein sollte. stattdessen ist der himmel dicht zugezogen bei leichtem regen und kaltem wind. wie in einem normalen sommer an der nordsee. insofern fühle ich mich dabei immerhin wie zuhause.

ich mache mich trotzdem auf den weg richtung the point, der ostspitze von mossel bay. und später klart es dann doch auf und es gibt wieder sonne und blauen himmel 🙂

mossel bay ist eine halbinsel nach osten, an der nordseite liegt der ort, der strand an dem ich wohne und der hafen. weiter östlich hinter dem hafen folgen dann strandhäuser mit blick auf die brandung, die hier vom offenen meer auf felsige küste schlägt.

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an der ostspitze sehe ich eine gruppe von haien vor der küste schwimmen. etwas weiter gibt es felsenbecken im meer, in denen man baden kann.

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hier gibt es auch einen parkplatz, cafes und ein hotel. einige leute fahren mit dem auto bis an den strassenrand zum meer, machen fotos und fahren wieder ohne überhaupt ausgestiegen zu sein. vielleicht haben sie angst vor den niedlichen und zutraulichen kleinen tieren die hier rumlaufen.

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die südseite der halbinsel besteht dann aus höheren felsen, auf denen am ostende ein leuchtturm steht. von hier aus gibt es einen weg, auf dem man weit oberhalb des meeres an der küste entlanglaufen kann mit toller aussicht auf meer, wellen und klippen die ganze zeit.

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ich laufe den weg etwa eine stunde nach westen und er geht immer weiter. dabei begegnet mir kein mensch mehr, nach dem verlassen des parkplatzes und eines kleinen stückes weg mit geländern bis zu einer keinen höhle. ich laufe dann wieder zurück und durch den kleinen ort wieder zum santos beach.

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ursprünglich wollte ich ja gar nicht hier station machen, weil ich dachte mossel bay, das ist bestimmt so ein reiner touristInnen ort. vielleicht ist das auch so am diaz beach weiter nordöstlich, da habe ich aus dem bus ein paar hochhäuser am strand gesehen. aber hier der ältere teil von mossel bay im süden ist das überhaupt nicht. mittags gibt es hier einen schwung touristInnen die mit bussen oder mit der dampfeisenbahn einlaufen und einmal duch den dias museeums komplex laufen, am post-baum eine postkarte schreiben und dann wieder abhauen. abgesehen davon passiert hier wenig, aber es gibt sehr schöne wege am meer, möglichkeiten zu schwimmen, bootsfahrten, …

eigentlich gefällt es mir ganz gut und ich bin froh, doch drei nächte hier geblieben zu sein. zurück am santos beach schwimme ich noch ein letztes mal im indischen ozean. da der wind deutlich zugenommen hat gibt es auch größere wellen.

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hinterher spricht mich ein nettes älteres paar aus südafrika an, das auch in einem abteil in meinem waggon wohnt. die frau meint, ich wäre ja ein guter schwimmer, sie hätten mich durchs fenster beobachtet und der mann meint, ich hätte wohl keine angst, es gäbe hier doch viele haie. beim schwimmen habe ich mir das auch überlegt, weil wir ja bei der bootsfahrt zur seehundinsel auch dem haifisch-taucherschiff begegnet sind. aber ich habe mir gedacht, da würde es ja sicher hinweise am strand geben, wie ich sie anderswo ja auch schon gesehen habe. und ich habe es ja überlebt 🙂

am donnerstag geht es dann weiter mit einem translux-bus zurück nach cape town, wo ich den größten teil der letzten woche in südafrika bleiben werde.



thomas molck

Veröffentlicht5. März 2008 von xthomas in Kategorie "za garden route

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