nordsee sommer 1998
im sommer 1998 segele ich mehrere törns mit inge und verschiedenen freund*innen auf der jonathan von wilhelmshaven zu den ostfriesischen inseln, zwischen den inseln hin und her und nach bremerhaven.
bilder von der nordsee 1998 bei flickr >>
I
der wind wühlt in der nordsee
wellen brechen an schwarzen buhnen
schäumen weiß,
bäumen sich vor dem strand ein letztes mal auf
und zerfließen,
wie sein haar in zarten blonden locken
vom kopf auf seine schulter fällt und
auf seiner brust zerfließt,
zwischen muskeln und knochen,
denkt er ans ferne meer
von sehnsüchten.
II
das meer will nicht immer wie wir,
schwimmen gemeinsam hinaus,
trotz der kälte,
die in unseren wunden sticht.
III
den himmel schmückt keine sonne,
grau sind wolken und see.
doch wenn wir das meer überquerten,
fänden wir wieder menschen.
IV
er lacht
V
ohne furcht
obgleich er viel zu fürchten hätte.
nicht nur von der rauhen see,
auch von den rauhen menschen.
VI
das meer trägt den sand langsam ab,
die küste versinkt in den fluten.
der andere schlägt mitten rein
und er versinkt im blut.
VI
er hatte das ferne meer geliebt.
es zeugte von der weite der welt,
der schönheit und dem schmerz.
er hatte noch mehr geliebt,
darum hat der andere ihn erschlagen.
VII
von westen zieht ein sturm auf.
wer jetzt noch draußen ist,
ist verloren.
das meer fügt sich den peitschenden winden,
nicht so die menschen.
VIII
er hatte davon geträumt,
einmal in den armen eines freundes,
in die weite hianuszusegeln.
der andere hatte keine träume.
Juli 1998