August 19

sommer auf der nordsee

nach langer zeit habe ich nun mal wieder einen sommer auf der nordsee verbracht. anfang juli bin ich schon mit meiner mutter inge von harlesiel die ostfriesischen inseln spiekeroog, langeoog, baltrum und norderney entlang nach norddeich gesegelt und nach einem kurzen abstecher zur prüfungsphase an der fachhochschule dann in den letzten vier wochen mit wechselnden crews bis ins ijsselmeer und zurück.

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alle bilder von der nordsee bei flickr >>

ich mag die ostfriesischen inseln. auch wenn sie sich mit ihrem kurbetrieb, den ordentlichen und geordneten wegen und den sehr familienorientierten angeboten oft etwas langweilig geben, haben doch das meer, die gegen die winterstürme stark befestigten westspitzen, die kleinen häfen und einige nette cafés ihren charme. beim segeln von insel zu insel und bei langen spaziergängen kann ich hier gut entspannen und die gedanken fliessen lassen.

dabei hat jede insel hier ihre ganz eigene atmosphere. wangerooge, die erste insel im osten, die ich in diesem jahr noch gar nicht angesteuert habe ist eine der grösseren. der ort ist vom hafen weit entfernt und mit einem zug erreichbar, der quer über die salzwiesen fährt. an der westspitze ist die jugendherberge im markanten westturm und einige andere einrichtungen für jugendgruppen und es gibt eine kneipe, in der sich abends die sozialpädagogInnen treffen.

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die nächste insel ist spiekeroog, die erste insel, die wir anfang juli angelaufen sind. der kleine beschauliche ort ist nah am hafen, nur zum strand ist der weg etwas weiter. im alten bahnhof, wo früher, als der fähranleger weiter vom ort entfernt war, der zug ankam und heute noch ein fuhrwerk mit einem alten pferd touristen im schrittempo an den weststrand befördert, ist eine nette kneipe und pizzaria, in der sich abends auch die älteren schülerInnen der herrmann lietz schule herumtreiben. tagsüber trifft man sie auch im hafen, wo die schule einige segelboote unterhält, nach der pädagogischen idee von herrmann lietz, kinder und jugendliche durch naturverbundene tätigkeiten wie segeln – oder bergwandern in den bergen – zu verantwortungsbewusstsein gegenüber mitmenschen und natur zu erziehen.

langeoog ist für mich wieder eine etwas langweiligere insel. auch langeoog sind wir anfang juli angelaufen, nach dreieinhalb stunden kreuzen gegen schwachen westlichen wind, aber nur im hafen geblieben. vom ort ist es weit zum strand und noch weiter zum hafen, von dem es auch wieder eine zugverbindung gibt. aber der hafen ist gut ausgebaut und tidenunabhängig, was beim segeln im watt ein gewisser vorteil ist, weil man früher vor hochwasser losfahren kann, sogar bei niederigwasser wenn man nur zum festland oder aussen um die insel nach osten will, weil bei auflaufenden wasser die strömung vor den inseln von west nach ost geht.

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die nächste insel nach westen ist baltrum, die kleinste bewohnte ostfriesische insel die gerade dadurch aber auch einen besonderen charme hat. der ort ist nah am hafen und der strand direkt am ort. vom hafen kann man sehr schön um die westspitze der insel zum ort laufen, wo die massiven betonkonstruktionen die wucht der stürme im winter erahnen lassen. etwas weiter im osten liegt die strandhalle, in der man allerei essen kann und wo ich vor jahren, als ich mit freunden aus düsseldorf hier gesegelt bin, sogar bei einem kleinen rockkonzert war. auch anfang juli waren wir dort für zwei nächte und einen tag, aber an der westspitze ist leider gerade eine baustelle weil der küstenschutz dort erneuert wird.

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von baltrum sind wir dann anfang juli weiter nach norderney gekreuzt. westliche winde sind hier an der küste die regel und so kann man sich unter segel immer nur langsam vorarbeiten. aber in den stunden um hochwasser kann man übers watt in langen schlägen kreuzen, so das wir immerhin den halben weg nach norderney segeln konnten.

unterhalb der inseln gibt es im wattenmeer nämlich immer wattenhochs. das sind bereiche, an denen der meeresgrund so flach ist, das er bei niederigwasser (ebbe) trocken fällt und man darauf spazieren gehen kann, an manchen inseln sogar bis zum festland. bei hochwasser (flut) ist der wasserstand ca. 2,5 meter höher, so dass man an wegen entlangfahren kann die mit pricken, kleinen baumstämmen im grund gekennzeichnet sind. oder, wenn man ein nicht so tiefgehendes schiff hat eben auch gegen den wind kreuzen kann, wie hier unterhalb von norderney.

die planung der tages etappen, die man hier immer an diesen gezeiten ausrichten muss – ebbe und flut verschieben sich jeden tag um ca. eine stunde – ist einer der besonderen reize, die das segeln im wattenmeer spannend machen. segeln im ijsselmeer oder auf der ostsee mutet dagegen oft langweiliger an, wenn es nicht gerade stürmt.

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norderney hat schon einen etwas mehr kleinstädtischen charakter und einen großen hafen für fähren, fischer, tonnenleger, segel- und motoryachten. direkt beim yachthafen gibt es auch einen surfspot und eine segelschule auf einem ausgemusterten ausflugsdampfer aus der ddr. der alte eingehämmerte name „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ ist noch gut zu erkennen, auch wenn heute nur noch „Freundschaft“ schwarz ausgemalt ist.

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anfang juli plagten mich noch stärker meine nasennebenhöhlen, aber auf einem langen spaziergang vom hafen zum westbad, weiter zum ort bis zur wilhelmshöhe und zurück wurde das deutlich besser. wärend der ort sich im inneren – abgesehen von den vielen urlauberInnen – wenig von anderen kleinstädten unterscheidet, ist die küste mit den stränden, den promenaden, cafés und strandbädern doch recht charakteristisch. auf der marienhöhe, einem runden bebäude mit café auf einer kleinen anhöhe, habe ich früher öfter kaffee oder einen pharisäer getrunken. schon heine soll hier gedichtet haben.

von norderney sind wir dann anfang juli bei ungemütlicherem südwest-wind mit 5 bis 6 windstärken durch die legde – einem heute nicht mehr mit tonnen bezeichnetem weg übers watt – nach norddeich gefahren, von wo ich erstmal wieder für zwei wochen zu sitzungen und prüfungen an der fh zurück nach düsseldorf musste.

ende juli kam ich dann zurück, leider immer noch bei westlichen winden und zeitweise düsteren wolkenfronten.

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norddeich ist ein guter ort um an die küste zu kommen, der intercity fährt bis heraus auf die mole, der yachthafen ist gross und gut ausgebaut und es gibt einige supermärkte, cafés etc. aber abgesehen davon hat der ort nicht viel zu bieten. von hier geht es mit einem freund der früher mit mir an der fh studiert hat und jetzt mit seiner freundin hier nach norden gezogen ist weiter, zunächst nach greetsiel.

greetsiel ist ein beschaulicher und von touristInnen überlaufener hafen, zu den man erst durch eine schleuse und etwa eine stunde motorfahrt gelangt. hier gibt es teestuben, fischerboote und das restaurant im hohen haus, wo wir zu dritt recht gut zu abend gegessen haben.

am nächsten tag geht es dann wieder zur schleuse. die schleusenwände sind hoch und ist steige mit dem bootshaken auf eine leiter um zwei streben des windanzeigers auf der spitze unseres mastes, an denen der pfeil der die windrichtung anzeigt immer hängen bleibt, etwas nach unten zu biegen. da schreit ein eifriger deutscher schleusenwärter mir zu, ich solle das lassen, wenn ich da runterfallen würde, hätten sie ein problem. seit fast 30 jahren fahre ich durch schleusen und habe sowas noch nicht erlebt. unzählige male bin ich in friesland, am ijsselmeer, der wattensee in frankreich, england, dänemark und am nord-ostsee-kanal in schleusen solche leitern erklommen und nie war das ein problem. nur hier, im kleinen greetsiel ist ein kleiner schleusenwärter mal wichtig und kann so einem langhaarigen segler mal was verbieten.

nach diesem unerfreulichen erlebniss fahren wir erst zur westerems, quer über ein wattengebiet und entlang einer grenze zu einem robben- und vogelschutzgebiet. am ende ankert ein boot der küstenwache. nachdem wir und ein anderes sportboot es passiert haben, fährt es weg. vielleicht hat es nur darauf gewartet dass jemand in das gesperrte gebiet segelt. robben und vögel hätte das wenig gestört, aber für ein ordnungsgeld wäre das sicher gut gewiesen. aber da wir diesmal sogar mit einem laptop mit angeschlossener gps-maus und dem navigationsprogramm „SeaClear“ unterwegs sind, können wir sogar dokumentieren, dass wir das schutzgebiet nicht befahren haben. auf der westerems segeln wir dann hinaus nach borkum, der letzten deutschen insel im westen.

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der hafen ist schon von weiten durch drei windräder gut erkennbar. direkt daneben liegt der yachthafen und etwas weiter östlich der burkana hafen, ein ehemaliger marine-hafen auf den der fähranleger folgt. das ganze hafengebiet ist geprägt durch eine ehemalige kaserne, heute eine grosse jugendherberge. vom fähranleger gibt es auch hier einen kleinen zug in den ort, öfter und auch später am abend fährt aber ein linienbus. am abend nach unserer ankunft werden wir von einem meiner kollegen an der fachhochschule und seiner frau, die hier auch gerade segeln, zu einem netten abendessen auf ihr schiff im burkana hafen eingeladen.

nach einem tag pause segeln wir weiter in die niederlande. wir kreuzen über die westerems und müssen danach leider mit motorunterstützung weiter fahren. der wind kommt nun zwar aus dem süden, so dass wir theoretisch segeln könnten. aber er ist zu schwach um uns schnell genug über die beiden wattenhochs zu bringen, die wir überqueren müssen. am frühen abend sind wir dann in lauwersoog, einem kleinen ort von dem die fähren nach schiermonnikoog starten, viele fischerboote ihren fang entladen und wir durch die schleuse zum lauwersmeer in den yachthafen fahren.

ab hier fahre ich dann wieder mit meiner mutter weiter, am übernächsten tag zunächst die kurze strecke nach schiermonnikoog. schiermonnikoog ist die kleinste der bewohnten niederländischen watteninseln. zum ersten mal war ich hier in den 80er jahren währent einer radtour durch friesland und später immer wieder mit dem boot oder auch mit friedenspolitischen jugendgruppen und hochschulpolitischen studierendengruppen mit denen wir hier seminare veranstalteten.

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auf der insel – wie auch die deutschen inseln ausser borkum und norderney ohne autos – kann man das meiste gut zu fuß erreichen, der ort ist nah am hafen und es gibt neben einigen kneipen zwei echte holländische pommesbuden mit allem was dazugehört von fricandel, loempie bis zu patat oorlog („Pommes Krieg“). bis zum strand sind es dann aber nochmal drei kilometer.

am nächsten tag geht es weiter nach ameland. aber im wattenmeer geht es nicht immer genauso wie man will. da wir über zwei wattenhochs müssen und gerade hochwasser morgens und abends ist, wollen wir weder früh am morgen lange vor hochwasser aufbrechen, noch abends lange nach hochwasser und im dunkeln ankommen. daher fahren wir mit dem morgen-hochwasser über das erste wattenhoch um dann zu ankern, bis wir mit dem abend-hochwasser über das zweite kommen.

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aufgrund einer etwas verqueren betonnung bleibt es aber nicht beim ankern sondern wir fallen richtig trocken. kein problem für ein boot mit kielschwert. das schwert, normalerweise heruntergelassen um dem boot beim segeln mehr stabilität zu geben, kann hochgezogen werden. wegen des immer noch 20 bis 30 cm tiefen kiels liegen wir trotzdem schräg. auf dem bei niederigwasser trockenen meeresboden kann ich danach spazieren gehen.

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mit dem abend-hochwasser kommen wir dann schließlich weiter nach ameland. eine größere insel mit mehreren orten und autoverkehr. nes liegt nah am hafen ist dem ort auf schiemonnikoog ähnlich. nur zum strand und zu den anderen orten ist es weiter. dafür gibt es direkt am hafen einen grossen fahrrad verleih. auch hier war ich schon in den 80er Jahren mit einer jugendgruppe aus dem düsseldorfer kulturzentrum zakk.

am nächsten tag brechen wir dann schon um 5 uhr morgens auf, um mit dem frühen hochwasser bei unfreundlichem wetter über mehrere wattenhochs zu kommen. am frühen mittag sind wir dann schon auf terschelling wo es dann zum glück nicht weiter regnet.

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terschelling ist die längste der holländischen watteninseln, ebenfalls mit mehreren orten und autoverkehr. der ort west liegt direkt am grossen hafen und hat mit dem alten leuchtturm in der ortsmitte, dem „Brandaris“ einen unverwechselbaren ausdruck. terschelling ist geprägt durch west, ein paar dörfer, dünen wälder und einige felder.

in meiner kindheit haben wir hier einige urlaube verbracht, unter anderem im sommer der ersten mondlandung, deren übertragung wir im hotel victoria, ganz in der nähe von west erlebten.

auf terschelling folgt noch vlieland und texel, zwei inseln zu denen ich in diesem sommer nicht gekommen bin, auf denen ich aber bei früheren segeltörns und anderen reisen gewesen bin. vlieland ist wieder eine kleinere autofreie insel mit nur einem hauptort während man auf der größeren und breiteren insel texel oft gar nicht mehr den eindruck hat, auf einer insel zu sein.

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wir segeln aber von terschelling wieder ans festland, nach harlingen. einer urigen alten friesischen hafenstadt in der man im noorderhaven direkt im zentrum festmachen kann. von hier starten die fähren nach terschelling und vlieland und der zug fährt auch bis fast an die mole, nur in diesem jahr nicht, da der hafen-bahnhof umgebaut wird.

wie in früheren jahren essen wir hier chinesisch und fahren am nächsten tag weiter zum abschlussdeich nach kornwerderzand. dieser deich macht das ijsselmeer zu einem riesigen binnenmeer und mit dem schiff kann man nur am anfang und am ende durch schleusen vom watten- ins ijsselmeer gelangen und umgekehrt.

wir fahren in kornwerderzand durch die schleuse und kreuzen dann vier stunden gegen den südwind, bis dieser fast einschläft und wir in weiteren eineinhalb stunden mit dem motor nach stavoren kommen. da man segeln kann bis der wind schräg von vorne kommt, kann man im zickzack auch gegen den wind segeln, eben kreuzen.

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stavoren war vor der entstehung des ijsselmeers durch den abschlussdeich eine hafenstadt am offenen meer und ein klein wenig von diesem charakter spürt man heute noch. hier in der nähe, in warns lag ende der 80er jahre eine zeitlang unser boot, als ausgangspunkt zu segeltörns im ijsselmeer und im westlichen wattenmeer. und von hier fährt meine mutter am nächsten tag wieder nach hause und ich segele alleine bei wenig wind quer übers ijsselmeer nach enkhuizen. zeitweise kann ich dabei sogar das ruder festlegen und ein wenig in matthias frings biografie des schwulen schriftstellers ronald m. schernikau lesen.

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enkhuizen ist eine schöne alte holländische stadt am ijsselmeer, die vom alten hafen und grachten die teilweise auch als hafen dienen geprägt ist. in der mitte ein alter turm, der dromedaris in dem früher ein alternatives café war und heute noch kulturveranstaltungen stattfinden. in den letzten 20 jahren war ich immer wieder mal mit dem boot hier. diesmal liege ich zentral im stadthafen in der nähe des bahnhofes, wo am nächsten tag mein freund aus berlin ankommt, mit dem ich in der folgenden woche wieder zurück segele.

zunächst bei sehr wenig wind langsam mit allen segeln die wir haben sechs stunden über ijsselmeer nach norden zur westlichen schleusenstadt am abschlussdeich: den oever. wegen der ungünstigen tide hätten wir am nächsten tag aber den strom gegenan, wenn wir auf der wattenmeerseite nach osten segeln würden, also wählen wir die ijsselmeerseite und gehen wieder in kornwerderzand durch die schleuse und kreuzen noch weiter bis nach harlingen.

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ab harlingen haben wird dann endlich die westlichen winde mit uns. nur um über die beiden wattenhochs auf dem weg nach ameland zu komme, müssen wir früh am morgen in harlingen starten. war dann doch etwas zu früh, so dass wir vor dem ersten hoch bei harlingen nochmal eine stunde ankern, dann aber vor den anderen wartenden schiffen darüber kommen und in den nächsten sechs stunden bis nach ameland segeln können, wo wir das ablaufende wasser am abend noch für eine kleine wattwanderung nutzen.

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am nächsten tag geht es weiter nach schiermonnikoog, diesmal bei nordwind, so dass wir auf den sich schlängelnden wattenwegen manchmal mit grossegel und blister fahren können und manchmal gegen den wind nur mit motorhilfe weiter kommen. aber da wir schon mittags ankommen haben wir noch viel zeit im kleinen dorf kaffee und tee zu trinken.

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am nächsten tag geht es dann wieder zurück nach deutschland. wieder mit wenig wind aber wenigstens aus nordwest. wie an den letzten tagen ist es sonnig so dass wir uns auf der fahrt gut sonnen und zwischen durch im meer baden können. erst am frühen abend regnet es etwas. diesmal haben wir im burkana hafen festgemacht, an alten pontons mit tiefliegenden innenräumen für die stromanschlüsse wo früher die kriegsschiffe lagen.

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diesmal mieten wir uns am nächsten tag in der jugendherberge fahrräder um in den den ort zu fahren, der ähnlich kleinstädtisch anmutet wie der auf norderney, nur nicht ganz so chic. auch borkum ist kurort und hier findet sich die typische konzertmuschel direkt am meer, so dass man bei konzerten in den gegenüberliegenden cafés sitzen, musik hören und zugleich auf die musikerInnen und das meer schauen kann.

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nach diesem ausflug in die stadt geht es weiter richtung juist. jetzt kommen wir mit etwas mehr westwind richtig gut voran und trotz gegenlaufenden strom schnell über die osterems und auch noch über das nordland wattfahrwasser vor juist. kurz vor der insel ankern wir an einer gabelung zweier wattfahrwasser und machen noch eine kleine wattwanderung in der abenddämmerung. die nacht vor anker wird dann allerdings bei westwind mit 4 bis 5 windstärken recht unruhig.

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nachdem wir wieder genug wasser unter uns haben brechen wir am nächsten tag wieder auf und segeln weiter nach norderney mit einem kleinen abstecher auf die offene see. auf der insel fahren wir am abend dann noch mit dem bus für ein paar einkäufe in den ort um dann vorbei an der marienhöhe und dem westbad zurück zum hafen zu laufen.

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um am nächsten tag nach norddeich zu kommen, müssen wir dann am anfang vor norderney nochmal kräftig gegen den nordwest-wind und gegen den strom kreuzen. mein freund fährt mit dem zug zurück nach berlin und ich kreuze gleich weiter nach juist.

juist gefällt mit von den ostfriesischen inseln am meisten, hafen, ort und strand liegen sehr nahe beieinander, es gibt auf den dünen cafés von denen man übers meer in die ferne blicken kann, es gibt einen richtigen langen nordseestrand und keine autos. ich bleibe einen tag und schwimme bei bester brandung in den wellen, so wie in den erinnerungen an meine frühen urlaube auf terschelling.

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am nächsten tag verbrühe ich mir die linke hand mit kochendem kaffeewasser. die wunde wird langsam immer mehr rot und brennt. zum glück meldet sich eine der drei inselärztInnen als ich an ihrer praxis klingele und kommt extra kurz in die praxis um mein handgelenk in einen verband mit brandsalbe zu packen.

am späten nachmittag segele ich dann – immer noch bei stärkeren westwind – entspannt nur nur mit dem vorsegel quer übers watt zurück nach norddeich, wo am nächsten tag wieder meine mutter an bord kommt. nach umfangreichen kaffeetrinken und abendessen mit verschiedenen freundInnen an bord und im deichrestaurant fahren wir am nächsten tag wieder über das norderneyer wattfahrwasser nach baltrum.

dabei haben wir glück, denn auf baltrum erfahren wir, dass in diesen tagen das wattfahrwasser öfter wegen der dort gerade stattfindenden kabelarbeiten vollständig gesperrt ist. wir mussten zwar eine stunde ankern bis das wattfahrwasser genug wassertiefe hatte, sind aber dann gut durchgekommen.

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auf baltrum dann nochmal ein richtig schöner sonnentag mit einem langen spaziergang um die westspitze bis zum strand, blaubeerpfannekuchen im strandcafé und zurück, vorbei am burgenstrand wo eine nette familie ihre sandburg gegen die flut verteidigt, inclusive sonnenuntergang am westende der insel.

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zuletzt sind wir dann weiter nach bensersiel ans festland gefahren, von wo aus ich morgen, gerade rechtzeitig zum sommerfest guter freunde die ins bergische land gezogen sind, zurück nach düsseldorf fahre, so dass der alltag zuhause zunächst nochmal mit etwas wochenendurlaub beginnt 🙂

nachtrag bensersiel am abend :

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thomas molck

Veröffentlicht19. August 2009 von xthomas in Kategorie "de nordsee

5 COMMENTS :

  1. By xpatrick (Beitrag Autor) on

    Hi thomas,

    hab gerade mal wieder diese Seite auf Neuigkeiten von Dir gecheckt und bin von Deinem Reisebericht – wie so haeufig – beeindruckt.

    Du hast mich mit dem Bericht einige Zeit in die Nordsee entfuehrt und mir zu einem Kurzurlaub verholfen. Vielen Dank dafuer! Dies ist wiedermal ein super Reisetagebuch mit sehr schoenen Bildern. Ich fuehle mich bestaerkt in der Absicht mich an der Kueste haeuslich niederzulassen.

    Wuerde mich freuen, wenn wir uns die Tage mal wieder sehen.

    Liebe Gruesse,
    xpatrick

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  2. By thomas (Beitrag Autor) on

    danke für die kommentare 🙂

    und torsten: die gelegengheit ergibt sich bestimmt

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  3. By Torsten (Beitrag Autor) on

    Es war ein toller Segeltörn! Spannend mitzukriegen, was sonst noch geschah auf der Reise. Ich würde gerne wieder….

    Viele liebe Grüße,

    Torsten

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  4. By Ludger und Antje (Beitrag Autor) on

    Eine sehr schön beschriebene Reise zum „gedanklichen“ Mitsegeln mit ausgezeichneten Fotos.
    Ludger

    Antworten
  5. By inge (Beitrag Autor) on

    Während Du schon wieder in Düsseldorf bist, lese ich Deine Notizen. Wie immer informativ und gut bebildert. Schön, dass ich in der 30sten Sommersaison noch mal einige Segeltage mit Dir erleben konnte. Hoffentlich nächstes Jahr wieder.
    Inge

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