santorini
auf der vulkaninsel santorini, oder war es atlantis, starte ich den sommer in griechenland. diesmal wohne ich im zentrum, in fira, oberhalb des alten hafens an den kraterrand gebaut und ein guter ausgangspunkt in alle richtungen. für eine wanderung über den kraterrand nach oia im norden und einen besuch des bronzezeitlichen akrotiri und dem kokkini ammos (red beach) in süden der insel.
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ich fliege am sonntag zunächst nach wien und von dort mit verspätung weiter direkt nach santorini, im anflug mit schönem blick auf viele kykladen inseln (auf den bildern antiparos und paros, ios, santorini)
problemlos gelange ich mit dem lokalen bus für 1,60 euro vom kleinen flughafen nach fira um in den fira backpackers, zwei minuten vom zentralen busbahnhof der insel einzuchecken. 2012 hatte ich ein hostel in perissa ausgewählt um am meer zu sein, aber für diese insel schien mir diesmal fira der bessere ausgangspunkt um möglichst flexibel in alle richtungen zu kommen. santorini hat einen sehr guten lokalen busservice mit bussen die meist bis mitternacht fahren, aber eben alle von oder nach fira.
und es ist natürlich auch der schönste ort der insel mit den vielen weissen häusern, cafés, restaurants, hotels, etc. in den felsen des kraterrandes gebaut. vor 3600 jahren war die insel strongyli, “die runde” besiedelt mit einer glänzenden kultur, ähnlich der minoischen kultur auf kreta. ein gewaltiger vulkanausbruch zerstörte die insel und teilte sie in mehrere kleine inseln. vielleicht war das ja das sagenumwobene und untergegangene atlantis, wonach ein hotel neben der mitropolis krihe benannt ist. seitdem gab es immer wieder kleinere ausbrüche des aktiven vulkans, zuletzt im jahr 1950. auf santorini, der größten dabei entstandene insel, sind viele orte direkt an den kraterrand, bis zu 400m über dem meeresspiegel gebaut. unter wasser geht es nochmal 400m in die tiefe.
ich laufe von der mitropolis direkt in die kleinen gassen nach unten, denn oben sind die gassen mit menschen, souvenierläden und restaurants vollgestopft, wie ich noch von meinem besuch 2012 weiss. unten ist es ruhiger und der weg führt vorbei an exclusiven hotels am kraterrand zum pfad hinunter zum alten hafen. hier stinkt es nach eselscheisse, denn müde touristen werden hier mit eseln den weg hinaufbefördert.
unten am alten hafen ist nicht mehr viel los. nur die boote die die tourist*innen von den kreuzfahrtschiffen hin und her fahren legen regelmäßig am kai an. ausserdem eine riesige luxeriöse motoryacht und ein katamaran aus delaware in den usa, der vorher vor dem hafen geankert hat.
ich fahre mit der seilbahn wieder nach oben und laufe noch weiter am kraterrand entlang. es geht noch weiter aufwärz so dass ich nochmal einen schönen blick auf den ort geniesse, bis zum sonnenuntergang über thirassia, der insel mit dem westlichen kraterrand.
am montag bummele ich zunächst noch etwas durch fira und trinke einen saft in der kameni bar mit blick auf nea kameni, der vulkaninsel die im laufe von mehreren vulkanausbrüchen zwischen 1570 und 1950 entstanden ist. ich besuche das prähistorische museeum und das gyzi megaron museeum in dem alte schriften, karten, bilder und fotos aus santorini vom 15. bis zum 19.jahrhundert ausgestellt sind. teil des museeums ist eine kleine kunstgalerie in der gerade eine ausstellung „secrets of water“ mit bildern von christos kechagioglov und seinen schüler*innen gezeigt wird. einige schöne bilder vom meer und von wasser, in leuchtenden farben.
am frühen nachmittag mache ich mich dann auf den weg am kraterrand nach norden, zuerst durch fira und die angrenzenden orte firostefani und imerovigli. in imerovigli blicke ich von oben in das zenith blue hotel, eines der vielen teuren hotels die in den kraterrand gebaut sind. hier gibt es höhlensuits mit eigenem whirlpool mit blick auf die caldera. eine nacht für 800 euro, die günstigsten zimmer starten mit 300 euro.
unterhalb von imerovigli erhebt sich ein charakteristischer felsen vor dem kraterrand mit einer kleinen kapelle, der ekklisia theoskepasti auf der aussenseite. viele stufen führen zunächst wieder herunter zum kleinen weg zu dem felsen und links herum zur kapelle.
durch den ausflug zur ekklisia theoskepasti ist es nun doch wieder später geworden als geplant, aber ich halte an meinem ziel fest, diesmal bis nach oia zu kommen. zunächst geht es wieder hoch nach imerovigli und dann weiter den weg am felsen entlang, der jetzt teilweise ländlicher wird. nach einer relativ einsamen snackbar komme ich zum kleinen berg mit zwei kapellen, von wo aus ich 2012 mit dem bus zurückgefahren bin, weil es zu spät wurde und weil ich von fira ja noch weiter nach perissa musste.
von dort führt dann ein sehr schöner weg über mehrere hügel herunter nach oia, incl. schönem blick zurück nach imerovigli und der ekklisia theoskepasti.
ich schaffe es noch am ende den sonnenuntergang über oia zu sehen um dann durch das abendlich oia zu laufen, den massen von menschen entgegen die an der westseite zum sonnenuntergang aufgelaufen sind.
am dienstag fahre ich dann mit dem bus zum kokkini ammos, dem strand unter einem roten felsen der wirklich sehr schön aber auch entsprechend voll ist. hier komme ich zum ersten mal dazu ins meer zu springen, an den felsen zu schnorcheln und in der sonne zu liegen.
später besuche ich dann noch die ausgrabungsstätte des bronzezeitlichen akrotiri, eine mehr als 3500 jahre alte stadt aus der zeit vor dem großen vulkanausbruch der strongyli zerstörte und aus dem santorini und thirassia entstanden. beeindruckende mehrstöckige häuser an einer strasse. viele gegenstände die hier gefunden wurden, gefäße, werkzeuge und sogar wandbilder wurden in museen gebracht, ein paar davon habe gestern noch im prähistorischen museeum gesehen. die ausgrabungsstätte ich mit einer mächtigen konstruktion überdacht um die gemäuer vor wind und wetter zu schützen.
am abend sitze ich dann noch bis mitternacht in einer bar am kraterrand in fira um später dann mit dem bus zum athinios hafen herunterzufahren, von wo im 2.30 meine fähre nach anafi startet.
wieder ein toller Bericht und einrucksvolle Fotos. Interessanter als ein offizieller Reiseführer.